Einer der schnellsten Wege, um deinen Garten um einen Biotop zu erweitern, stellt der Steinhaufen dar. Aus Sicht der Tiere ist ein Steinhaufen überaus attraktiv, denn er bietet Schutz in Form von vielfältigen Verstecken, sichert ihnen einen Platz zum Überwintern und erleichtert so mancher Tierart zudem die Nahrungssuche.
Darüber hinaus ist die Anlage eines Steinhaufens meist kostengünstig und mit relativ geringem Aufwand verbunden. Vorteilhaft ist auch, dass ein Steinhaufen problemlos an die Bedürfnisse verschiedener Tierarten angepasst werden kann.
Welche Tiere leben in einem Steinhaufen?
Dies hängt selbstverständlich auch davon ab, wo der Steinhaufen sich befindet, wie groß und wie er insgesamt gestaltet ist, doch beispielhaft findest du in bzw. an einem Steinhaufen:
- Insekten (z.B. Schmetterlinge)
- Spinnen
- Eidechsen
- Molche
- Mäuse
- Kröten
- Igel
Welche Steine benötigst du für einen Steinhaufen?
Am billigsten sind so genannte Lesesteine. Es handelt sich dabei um Steine, die „lose“ liegend auf Äckern und Wiesen zu finden sind. In der Regel werden solche Steine von Landwirten zu den Rändern der Felder gebracht und/oder zu so genannten Lesesteinhaufen zusammengetragen.
Daher bietet es sich auf der Suche nach Steinen an, einen Bauer in deiner Nähe fragen. Häufig sind diese froh, wenn die aus Äckern und Grundstücken entnommenen Steine ohne eigenen Aufwand entsorgt werden können. Und selbst wenn du einen kleinen Kostenbeitrag leisten musst, sparst du meist dennoch einiges verglichen mit den Preisen im Fachhandel.
Wenn du keine Lesesteine bekommen kannst oder eine ganz bestimmte Art von Steinen bevorzugst, dann solltest du dich an einen Steinbruch in deiner Nähe oder den Fachhandel wenden. Hier steht dir eine große Auswahl an attraktiven Steinen zur Verfügung.
Generell solltest du auf jeden Fall darauf achten, dass du für deinen Steinhaufen auch ein paar größere und flache Steine besorgen. Diese kannst du zum Beispiel als oberen Abschluss des Steinhaufens verwenden, sodass das Innere gut vor Regen geschützt ist und die Tiere ein paar trockene Plätzchen vorfinden.
Was ist der richtige Standort?
In der Regel solltest du den Steinhaufen in sonniger Lage platzieren, aber auch das hängt ein wenig von der Tierart ab, die du anziehen willst. Unabhängig davon sollte der Steinhaufen aber wenn möglich auf jeden Fall windgeschützt stehen und vor allzu häufigen Störungen durch Menschen geschützt sein.
Wie kannst du einen Steinhaufen anlegen?
Hier gibt es ganz verschiedene Vorgehensweisen. Du kannst dich zum Beispiel an Lesesteinhaufen am Wegesrand orientieren. Das heißt, du bildest schlicht und einfach einen Haufen aus Steinen und lässt die Natur mehr oder weniger den Rest übernehmen, sprich: Du erlaubst es ihr, den Haufen zu bewachsen und zu umsäumen. Hin und wieder schreitest du etwas ein, nämlich dann, wenn der Steinhaufen zu sehr beschattet wird.
Es muss übrigens nicht immer ein großer Steinhaufen sein. Es ist erstaunlich, was Tiere alles nutzen. In der Abbildung rechts siehst du ein paar größere Sandsteine, die kaum als Steinhaufen bezeichnet werden können. Es handelt sich um mehrere Gruppierungen von jeweils zwei bis maximal fünf Steinen. Doch dies tat der Attraktivität in den Augen der Tiere keinen Abbruch: Die Gruppierung im Vordergrund entwickelte sich zu einem beliebten Aufenthaltsplatz einer Blindschleiche.
Du kannst aber auch variieren, indem du zum Beispiel unter dem späteren Steinhaufen eine kleine Grube aushebst und mit Sand und Kies auffüllst oder gleich ein frostsicheres Versteck für Amphibien und Reptilien erschaffst, ähnlich wie beim Reisighaufen beschrieben. Im Gegensatz zum Reisighaufen solltest du hierfür aber auf jeden Fall ein paar große Steine verwenden, so dass die Stabilität des Steinhaufens auch dann gewährleistet ist, wenn die unter der Erde liegenden Holzstücke zu verrotten beginnen.
Wenn du möchtest, kannst du zudem einen kleinen Teil des Steinhaufens mit verschiedenen Materialien befüllen oder ihn an der Wetterseite bewachsen lassen. Achte aber darauf, dass du die Bewohner im Inneren dadurch nicht zu sehr „beschattest“.
Und wenn dir das alles zu viel ist, dann findet sich mit Sicherheit irgendwo ein sonniges Plätzchen, an dem du ein oder zwei Eimer Schotter ausleeren kannst. Denn selbst ein Steinhaufen aus Schotter bietet Lebensraum. Vor allem Spinnen werden einen solchen Kleinbiotop bald in Beschlag nehmen. Der Steinhaufen in der Abbildung rechts wimmelt im Sommer nur so von kleinen Spinnen, welche die vielfältigen Versteckmöglichkeiten zu schätzen wissen.
Wofür du dich letzten Endes entscheidest ist abhängig davon, welcher Tierart du wie helfen möchten. Zudem spielen natürlich die Gegebenheiten in deinem Garten und die in der Umgebung befindlichen Tierarten eine große Rolle.