Ein Laubhaufen kann spielend leicht angelegt werden, bietet verschiedenen Tieren sofort Unterschlupf und stellt daher häufig einen der allerersten Schritte auf dem Weg zum eigenen Naturgarten dar.
Wenn du nach Maßnahmen suchst, der Natur mehr Raum in deinem Garten zu geben oder einen vogelfreundlichen Garten anzulegen, wirst du an einem Laubhaufen nicht vorbeikommen. Zugegeben: Ein Laubhaufen muss jedes Jahr aufs Neue angelegt bzw. nachgefüllt werden. Doch selten kannst du mit so geringem Aufwand für eine sofortige Verbesserung der Lebensbedingungen einiger Tiere in deinem Naturgarten sorgen, wie durch einen Laubhaufen.
Der Laubhaufen und seine Vorteile
Warum ist ein Laubhaufen wichtig?
- Einige Insekten finden im Laub Schutz vor den im Winter kälter werdenden Temperaturen. Mit einem Laubhaufen hilfst du diesen Insekten zu überleben.
- Auch die Insektenfresser unter den Vögeln profitieren von einem Laubhaufen, denn je mehr Insekten im Laub überleben, desto erfolgreicher verläuft ihre eigene Futtersuche.
- Größere Tiere wie zum Beispiel Amphibien, Igel aber auch Reptilien suchen ebenfalls Schutz vor der Kälte. Ein Laubhaufen bietet ihnen perfekte Bedingungen.
Laubhaufen anlegen
In diesem Punkt gibt es wirklich nicht viel, was du falsch machen kannst. Such dir einen Platz an geschützter Stelle und häufe dort zusammengetragenes Laub so lange auf, bis ein schöner Haufen entstanden ist. Wenn du genügend Platz im Garten hast, dann leg am besten mehrere Laubhaufen an verschiedenen Stellen an.
Laubhaufen mit Reisig
Je nach Lage bietet es sich an, den Laubhaufen mit ein paar Reisigzweigen abzudecken. Dies sorgt dafür, dass der Wind das ganze Laub nicht auseinander bläst und den Zweck des Laubhaufens dadurch zunichte macht. Auch erschwert es Fressfeinden wie beispielsweise einer Katze den Zugang zu den im Laub versteckten Tieren.
Denk hierbei aber auch daran, dass Laubhaufen für manche Vogelarten wie die Amsel eine wichtige Nahrungsquelle im Winter sind, vor allem wenn der Boden ansonsten zugefroren ist. Wenn du den Laubhaufen komplett abdeckst, erschwerst zu bzw. verhinderst den Zugang von Vögeln zu dieser Futterquelle. Wie bei so vielem im Leben empfiehlt es sich auch hier, ein gesundes Gleichgewicht zu finden.
Lerne von den Tieren in deinem Garten
Experimentiere ruhig ein wenig: Verwende für die verschiedenen Laubhaufen Blätter verschiedener Bäume und wähle unterschiedliche Standorte.
Ahornblätter eignen sich durch ihre Größe zum Beispiel wunderbar als Regenschutz, denn die stattlichen Blätter funktionieren wie kleine Regenschirme. Du kannst auch nur die oberste Schicht des Laubhaufens mit Ahornblättern bedecken. Aber natürlich benötigst du nicht unbedingt einen Ahornbaum: Auch die meisten anderen Blätter funktionieren hervorragend und punkten unter Umständen mit anderen Vorteilen.
Standort
Biete ruhig unterschiedliche Standorte an: Leg zum Beispiel einen Laubhaufen an einer Stelle an, die auch bei starkem Regen trocken bleibt. Den zweiten Laubhaufen platzierst du an einer Stelle, die zwar nass werden kann, dafür aber mehr Sonnenstrahlen abbekommt.
Schau hin und wieder, ob du Hinweise auf neue „Mieter“ in Form von Eingängen, zertretenem Laub etc. entdeckst und beginne, ein Gefühl dafür zu entwickeln, was in deinem Garten funktioniert und was nicht.
Natürlich kann es sein, dass du keinen Platz für einen Laubhaufen in deinem Garten findest oder du dich aus anderen Gründen einfach nicht dafür entscheiden kannst, einen Laubhaufen anzulegen. Lass in diesem Fall im Herbst zumindest auf einigen Beeten oder unter Hecken runtergefallenes Laub liegen. Darunter finden Tiere und Insekten Schutz und Unterschlupf und so ganz nebenbei versorgt das sich zersetzende Laub die Pflanzen auch zusätzlich mit Nährstoffen. Vögel wie beispielsweise die Amsel nutzen eine solche Laubschicht sehr gerne, um dort nach Insekten zu stöbern.
Wenn du dich partout nicht mit Laub in deinem Garten anfreunden kannst, dann schau dir einfach mal Steinhaufen, Totholzhaufen, Reisighaufen, Reisigzaun oder Rindenhaufen an.