Zuletzt aktualisiert am 8. November 2024
Das Wintergoldhähnchen ist ein winziger Vogel, der sich am liebsten in Nadelbäumen aufhält und hierbei insbesondere an der Fichte Gefallen findet.
Wintergoldhähnchen Steckbrief
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- Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
- Familie: Goldhähnchen (Regulidae)
- Wissenschaftlicher Name: Regulus regulus
- Englischer Name: Goldcrest
- Französischer Name: Roitelet huppé
- Weitere Namen: /
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- Aussehen: Oberseite olivgrün, Unterseite grauweiß, gelber Scheitelstreif. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 438.))
- Größe/Länge: 9 cm ((STICHMANN (2005), S. 86/1.))
- Spannweite: 13,5-15,5 cm ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 123.))
- Gewicht: 5-7 g ((HUME (2016), S. 323.))
- Vorkommen: Brutvogel in Europa, Vorderasien und in mittel- und zentralasiatischen Gebirgen (in einigen Gebieten fehlend). ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 438.))
- Lebensraum: Nadelwälder und koniferenreiche Parks. ((Vgl. STICHMANN (2005), S. 86/1.))
- Lebenserwartung: 2-3 Jahre ((HUME (2016), S. 323.))
- Bevorzugte Speisen: Spinnen und Insekten (v.a. Fliegen), Blattläuse, Käfer und Larven. ((Vgl. BURTON (2004, 2008, 2013), S. 178.))
- Fressfeinde: Greifvögel, Rabenvögel, Marder
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- Beobachtungszeitraum: Ganzjährig. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 123.))
- Zugverhalten: Standvogel/Kurzstreckenzieher ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 123.))
- Brutzeit: Anfang April bis Mitte August. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 123.))
- Anzahl Brutpaare Deutschland: ca. 1 000 000. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 123.))
- Gefährdet durch: Strenge Winter, Gefahren auf dem Weg vom/ins Winterquartier
- Gefährdungsgrad: Nicht gefährdet. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 123.))
Lebensweise/Fortpflanzung:
Das Wintergoldhähnchen baut sein Nest ähnlich dem Sommergoldhähnchen in einer Astgabel oder zwischen kleineren Ästen aufgehängt. Ab Ende April legt es dort 8-11 weiße Eier mit sehr feinen bräunlichen Flecken. Die Eier werden circa 14-17 Tage bebrütet und die Jungen im Anschluss daran etwa 18-21 Tage gefüttert. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 438-439.))
Besonderheiten:
Das Wintergoldhähnchen unterscheidet sich vom Sommergoldhähnchen dadurch, dass Letzteres einen weißen Überaugenstreif besitzt, das Wintergoldhähnchen dagegen nicht. ((Vgl. BURTON (2004, 2008, 2013), S. 178.)) Zudem weist das Sommergoldhähnchen einen dunklen Strich durchs Auge auf, das Wintergoldhähnchen hingegen nicht. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 438-439.))
Interessantes:
Bezüglich des Verhaltens gibt es zwischen Wintergoldhähnchen und Sommergoldhähnchen ebenfalls einen Unterschied: Das Wintergoldhähnchen nimmt am liebsten winzige Beutetiere auf und sucht nach diesen häufiger auf der Astunterseite. Das Sommergoldhähnchen wählt größere Beute und sucht nach dieser vornehmlich auf der Astoberseite. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 438.))
Nutzen für den Naturgarten:
Insektenregulierung
Das hilft dem Wintergoldhähnchen:
Erhalt von Nadelbäumen, insbesondere Fichten.
Das schadet dem Wintergoldhähnchen:
Pestizide
Auszeichnungen:
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Persönliche Anmerkungen:
Wir hatten einige Jahre lang ein Wintergoldhähnchen, das im Winter regelmäßig zu beobachten war. Sein bevorzugter Aufenthaltsort war eine Fichte, die es fleißig nach kleinen Insekten absuchte. Nach einer Weile begann es, eine in circa 4 Metern Entfernung von der Fichte gelegene Futterstation (erhöht angebracht) ab und an zu besuchen. Nachdem wir wir diese mit ein paar Fichtenzweigen so bestückten, dass das Wintergoldhähnchen geschützter war, kam das Wintergoldhähnchen täglich an eben jene Futterstation. Dort nahm es winzige Stückchen von Fettfutter und von einer mit Fett angereicherten Haferflockenmischung auf.
Wintergoldhähnchen sind wirklich schwierig zu beobachten, da sie sich meist nur kurz zeigen, um dann sofort wieder zwischen den Ästen zu verschwinden. Hierbei sind sie noch nicht einmal ausgesprochen scheu, sondern einfach nur flink und um Deckung bemüht. Geduld lohnt sich aber, denn die Winzlinge sind einfach ausgesprochen hübsch und liebenswert.
Literaturhinweise
- BALZARI, CARL‘ ANTONIO | GRAF, ROLAND | GRIESOHN-PFLIEGER, THOMAS | GYGAX, ANDREAS | LÜCKE, ROBERT: Vogelarten Deutschlands, Österreichs und der Schweiz – Singvögel, Bern, Haupt Verlag (2013).
- BEZZEL, EINHARD: BLV Handbuch Vögel, München, BLV Verlagsgesellschaft mbH, 1996.
- BURTON, ROBERT: Vögel im Garten, München, Dorling Kindersley Verlag GmbH, 2004, 2008, 2013.
- HUME, ROB: Vögel in Europa, München, Dorling Kindersley Verlag GmbH, 2002, 2007, 2010, 2013, 2016.
- STICHMANN, WILFRIED: Der große Kosmos-Tierführer, Stuttgart, Franckh-Kosmos-Verlag, 2005.