Die Weidenmeise ist eine im Garten seltener zu beobachtende Meisenart, die sich gerne in Feuchtgebieten aufhält.
Weidenmeise Steckbrief
-
- Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
- Familie: Meisen (Paridae)
- Wissenschaftlicher Name: Parus montanus/Poecile montanus
- Englischer Name: Willow Tit
- Französischer Name: Mésange boréale
- Weitere Namen: Mönchsmeise
- Aussehen: Graubraune Oberseite, Unterseite hellgrau, mattschwarze Kappe. ((Vgl. BURTON (2004, 2008, 2013), S. 190.))
- Größe/Länge: 11,5 cm ((HUME (2016), S. 278.))
- Spannweite: 17-20,5 cm
- Gewicht: 9-11 g ((HUME (2016), S. 278.))
- Vorkommen: Von Westeuropa bis Ostasien (in einigen Gebieten fehlend). ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 451.))
- Lebensraum: Feuchte Wälder mit Weiden und anderen Weichhölzern, jedoch auch in totholzreichen, naturnahen Waldbeständen (auch trockener). ((Vgl. STICHMANN (2005), S. 82/3.))
- Lebenserwartung: 2-3 Jahre ((HUME (2016), S.))
- Bevorzugte Speisen: Insekten, Kleintiere, kleine und weiche Sämereien. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 451.))
- Fressfeinde: Greifvögel, Rabenvögel, Marder, Katze.
- Beobachtungszeitraum: Ganzjährig
- Zugverhalten: Überwiegend Standvogel. ((BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 65.))
- Brutzeit: Anfang April bis Mitte August. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 65.))
- Anzahl Brutpaare Deutschland: 170 000-370 000. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 65.))
- Gefährdet durch: Ausräumung von Alt-/Totholz aus Wäldern, Lebensraumverlust (Feuchtgebiete)
- Gefährdungsgrad: Nicht gefährdet, jedoch rückläufige Bestände. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 65.))
Lebensweise/Fortpflanzung:
Die Weidenmeise zimmerst sich ihre Bruthöhle selbst in morsches Holz oder erweitert bereits bestehende Löcher. Ab April/Mai legt die Weidenmeise 6-9 weiße Eier mit sehr feinen rötlichen Punkten. Die Eier werden 13-15 Tage bebrütet und die Jungen bleiben rund 17-19 Tage im Nest. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 451.))
Besonderheiten:
Die Weidenmeise sieht der Sumpfmeise zum Verwechseln ähnlich. Zwar zeigt die Kopfplatte der Weidenmeise ein matteres Schwarz als das der Sumpfmeise, ((Vgl. BERTHOLD/MOHR (2006), S. 45.)) doch unterscheidet man die beiden Arten anhand ihres Gesangs einfacher voneinander.
Interessantes:
Die Weidenmeise kommt seltener als die Sumpfmeise vor, doch dort, wo sie sich zeigt, ist sie sehr ortstreu. ((Vgl. HENZE/GEPP (2004), S. 104.))
Nutzen für den Naturgarten:
Insektenregulierung
Brutart:
Höhlenbrüter
Passende Nistkastenart:
Nisthöhle mit Fluglochweite 27 mm (3 runde Einfluglöcher) ((Vgl. HENZE/GEPP (2004), S. 104.))
Nistmaterial:
Durchaus verschiedenartig.
Variante 1: Feine Baststreifen, morsche Holzstückchen, Tierwolle/-haare
Variante 2: Aus Distelwolle vom Vorjahr
Variante 3: Aus Knospenschuppen der Rotbuche
Eventuell Federn von Waldkauz und Eichelhäher. Verwendete Tierwolle/-haare bevorzugt von Fuchs, Marder, Hase. ((Vgl. HENZE/GEPP (2004), S. 104.))
Das hilft der Weidenmeise:
Erhalt von Alt-/Totholz, Erhalt von Feuchtgebieten, Nistkästen bei vorhandenem Weidenmeisenbestand. Im für Weidenmeisen typischen Lebensraum (Feuchtgebiete) auch Futterstelle mit Sämereien. ((Vgl. BERTHOLD/MOHR (2006), S. 45.))
Das schadet der Weidenmeise:
Pestizide
Auszeichnungen:
/
Persönliche Anmerkungen:
/
Literaturhinweise
BALZARI, CARL‘ ANTONIO | GRAF, ROLAND | GRIESOHN-PFLIEGER, THOMAS | GYGAX, ANDREAS | LÜCKE, ROBERT: Vogelarten Deutschlands, Österreichs und der Schweiz – Singvögel, Bern, Haupt Verlag (2013).
BERTHOLD/MOHR: Vögel füttern – aber richtig, Stuttgart, Franckh-Kosmos-Verlag, 2006.
BURTON, ROBERT: Vögel im Garten, München, Dorling Kindersley Verlag GmbH, 2004, 2008, 2013.
BEZZEL, EINHARD: BLV Handbuch Vögel, München, BLV Verlagsgesellschaft mbH, 1996.
HENZE, OTTO | GEPP, JOHANNES: Vogelnistkästen in Garten & Wald, Graz, Leopold Stocker Verlag, 2004.
HUME, ROB: Vögel in Europa, München, Dorling Kindersley Verlag GmbH, 2002, 2007, 2010, 2013, 2016.
STICHMANN, WILFRIED: Der große Kosmos-Tierführer, Stuttgart, Franckh-Kosmos-Verlag, 2005.