Die Wacholderdrossel unterscheidet sich von anderen Drosseln durch ihre farbenreichere Zeichnung. Zudem zeigt sie ein auffälliges Hassverhalten gegenüber potenziellen Nestfeinden.
Wacholderdrossel Steckbrief
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- Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
- Familie: Drosseln (Turdidae)
- Wissenschaftlicher Name: Turdus pilaris
- Englischer Name: Fieldfare
- Französischer Name: Grive litorne
- Weitere Namen: /
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- Aussehen: Grauer Kopf und Bürzel mit rotbraunem Rücken. ((Vgl. BERTHOLD/MOHR (2006), S. 57.))Gelber Schnabel und langer, schwarzer Schwanz. ((Vgl. BURTON (2004, 2008, 2013), S. 171.))
- Größe/Länge: 26 cm ((STICHMANN (2005), S. 72/4.))
- Spannweite: 39-42 cm ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 149.))
- Gewicht: 80-130 g ((HUME (2016), S. 340.))
- Vorkommen: Brutvogel von Europa bis Ostsibirien, in einigen Teilen jedoch fehlend. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 408.))
- Lebensraum: Feldgehölze, Waldränder, Parks sowie Gärten. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 408.))
- Lebenserwartung: 5-10 Jahre ((HUME (2016), S. 340.))
- Bevorzugte Speisen: Regenwürmer, Schnecken, kleine Insekten. Im Winter Beeren und Früchte. ((Vgl. BURTON (2004, 2008, 2013). S.171))
- Fressfeinde: Marder, Krähen, Greifvögel
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- Beobachtungszeitraum: Ganzjährig. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 149.))
- Zugverhalten: Standvogel/Kurzstreckenzieher ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 149.))
- Brutzeit: Anfang April bis Mitte Juli. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 149.))
- Anzahl Brutpaare Deutschland: 340 000-400 000. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 149.))
- Gefährdet durch: Reise vom/ins Winterquartier, menschliche Verfolgung
- Gefährdungsgrad: Nicht gefährdet. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 149.))
Lebensweise/Fortpflanzung:
Die Wacholderdrossel legt ihr Nest auf Bäumen an. Ab April/Mai legt sie 4-6 grünlich-blaue Eier mit variabler rostroter Zeichnung, die sie etwa 14 Tage bebrütet. Die Jungen werden circa 14 Tage im Nest gefüttert. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 408.))
Besonderheiten:
Die Wacholderdrossel zeigt sich während der Brutzeit sehr aggressiv gegenüber potenziellen Nestfeinden wie zum Beispiel Eichhörnchen, Krähen, Greifvögel oder Eulen. Diese attackiert sie teils in der Luft, setzt darüber hinaus aber auch ihren Kot ein, um ihre Opfer damit zu bespritzen. Dies kann so intensiv erfolgen, dass das Gefieder des Opfers bis zur Flugunfähigkeit verschmiert ist. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 409.))
Interessantes:
Die Wacholderdrossel schätzt Beeren sehr. Diese sind sogar so begehrt, dass eine einzelne Wacholderdrossel häufig einen kompletten Strauch für sich beansprucht und ihn gegen andere Beerenliebhaber zu verteidigen versucht. ((Vgl. BURTON (2004, 2008, 2013), S. 171.))
Nutzen für den Naturgarten:
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Das hilft der Wacholderdrossel:
Sträucher mit Beeren wie z.B. Stechpalme, Weißdorn, Cotoneaster. ((Vgl. BURTON (2004, 2008, 2013), S. 171.))
Beeren im eigenen Garten lange hängen lassen. Rosen erst im Frühjahr schneiden (Hagebutten!). Apfelstücke, Haferflocken und Nussbruch an Bodenfutterstellen. ((Vgl. BERTHOLD/MOHR (2006), S. 57.))
Das schadet der Wacholderdrossel:
Biozide
Auszeichnungen:
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Persönliche Anmerkungen:
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Literaturhinweise
BALZARI, CARL‘ ANTONIO | GRAF, ROLAND | GRIESOHN-PFLIEGER, THOMAS | GYGAX, ANDREAS | LÜCKE, ROBERT: Vogelarten Deutschlands, Österreichs und der Schweiz – Singvögel, Bern, Haupt Verlag (2013).
BERTHOLD/MOHR: Vögel füttern – aber richtig, Stuttgart, Franckh-Kosmos-Verlag, 2006.
BEZZEL, EINHARD: BLV Handbuch Vögel, München, BLV Verlagsgesellschaft mbH, 1996.
BURTON, ROBERT: Vögel im Garten, München, Dorling Kindersley Verlag GmbH, 2004, 2008, 2013.
HUME, ROB: Vögel in Europa, München, Dorling Kindersley Verlag GmbH, 2002, 2007, 2010, 2013, 2016.
STICHMANN, WILFRIED: Der große Kosmos-Tierführer, Stuttgart, Franckh-Kosmos-Verlag, 2005.