Zuletzt aktualisiert am 8. November 2024
Die Stadt- oder Straßentaube stammt von verwilderten Haustauben ab und ist in Deutschlands Städten ein häufig ungern gesehener Gast.
Straßentaube Steckbrief
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- Ordnung: Taubenvögel (Columbiformes)
- Familie: Tauben (Columbidae)
- Wissenschaftlicher Name: Columba livia
- Englischer Name: /
- Französischer Name: /
- Weitere Namen: /
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- Aussehen: Unterschiedliche Färbungen, abhängig von ihrer Herkunft. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 297.))
- Größe/Länge: 34 cm ((STICHMANN (2005), S. 164/1.))
- Spannweite: /
- Gewicht: 240-300g ((https://www.vogelwarte.ch/de/voegel-der-schweiz/strassentaube/ [28.01.16]))
- Vorkommen: In fast allen bebauten Bereichen. ((Vgl. STICHMANN (2005), S. 164/1.))
- Lebensraum: Die Ausgangsform (Felsentaube) nur in Süd- und Westeuropa. ((Vgl. STICHMANN (2005), S.164/1.))
- Lebenserwartung: Bei optimalen Bedingungen 10-15 Jahre. ((URL: http://www.stadttaubenhilfe-online.de/Stadttauben/stadttauben.html (Link leider nicht mehr verfügbar) [28.01.16]))
- Bevorzugte Nahrung: Körner
- Fressfeinde: Greifvögel
- Beobachtungszeitraum: Ganzjährig
- Zugverhalten: /
- Brutzeit: /
- Anzahl Brutpaare Deutschland: /
- Gefährdet durch: Vergrämungs- und Dezimierungsmaßnahmen
- Gefährdungsgrad: /
Lebensweise/Fortpflanzung:
Die Straßentaube brütet an Gebäuden. Ihre Eier, von denen sie meist zwei legt, sind schneeweiß. ((Vgl. STICHMANN (2005), S. 164/1.)) Die Eier werden circa 18 Tage bebrütet. ((URL: http://www.stadttauben-bonn.de/de/gipsei-konzept/stadttauben/brutverhalten/ (Link leider nicht mehr verfügbar) [28.01.16])) Nach dem Schlüpfen bleiben die Jungen rund 3-4 Wochen im Nest. ((Vgl. STICHMANN (2005), S. 164/1.))
Besonderheiten:
Als Straßentaube werden verwilderte Haustauben bezeichnet, welche ihrerseits von der Felsentaube abstammen. ((Vgl. STICHMANN (2005), S. 164/1.)) Als solche wurde sie als Brieftaube genutzt, ihr Kot als Dünger oder ihr Fleisch als Nahrungsmittel verwendet. Darüber hinaus ist vielen Menschen unbekannt, dass Tauben für Kriege auf vielfältige Art und Weise trainiert und eingesetzt wurden, wobei sie immense Leistungen vollbrachten.
Interessantes:
Die Straßentaube ernährt ihre Jungen mit der so genannten Kropfmilch, welche aus abgestoßenen Epithelzellen im Kropf der Taube gebildet wird. ((Vgl. STICHMANN (2005), S. 164/1.))
Nutzen für den Naturgarten:
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Das hilft der Haustaube:
Unterstützung beim Bau/Erhalt von sogenannten Taubentürmen. Hier werden die Tauben versorgt und eine Dezimierung des Taubenbestandes in Städten durch Ersetzen von gelegten Eiern mittels Gipseiern erreicht.
Das schadet der Haustaube:
Zweifelhafte Vergrämungsmaßnahmen
Auszeichnungen:
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Persönliche Anmerkungen:
Die Straßentaube ist arm dran. Ursprünglich als Haustaube gezüchtet, wird sie heute meist nicht mehr gebraucht. Tituliert als Schädling wurde und wird sie auf verschiedenste Weise getötet, vergrämt und misshandelt. Die Straßentaube ist zum Sinnbild geworden für unseren wenig respektvollen Umgang mit Natur und Tierwelt.
Dass eine Bestandsdezimierung bei Tauben auch auf verträgliche und respektvolle Art und Weise möglich ist, zeigen die so genannten Taubentürme. Hier finden Tauben ein sicheres Zuhause sowie Futter. Gelegte Eier werden durch Kunsteier ersetzt und der Bestand so auf sanfte Art dezimiert. Der Kot in den Städten wird deutlich reduziert und zudem können Krankheiten behandelt werden, was Tier und Mensch gleichermaßen zugute kommt.
Taubentürme stellen eine Möglichkeit dar, unserer Verantwortung gerecht zu werden und in größerer Harmonie mit Natur und Tieren zu handeln. In den letzten Jahren sind glücklicherweise in mehr und mehr Städten Taubentürme und Taubenschläge entstanden und es zeichnet sich ein langsamer Wandel zu einem positiveren Umgang mit der Straßentaube ab. Respekt gebührt daher all denen, die sich – egal ob materiell oder durch persönlichen Einsatz – dafür einsetzen. Danke!
Hier findest du weitere interessante Informationen zum Thema:
Literaturhinweise
- BEZZEL, EINHARD: BLV Handbuch Vögel, München, BLV Verlagsgesellschaft mbH, 1996.
- STICHMANN, WILFRIED: Der große Kosmos-Tierführer, Stuttgart, Franckh-Kosmos-Verlag, 2005.