Die Rohrammer ist ein Vogel, der vor allem in Feuchtgebieten anzutreffen ist und eine gewisse Ähnlichkeit mit Sperlingen aufweist. Von diesen lässt sich die Rohrammer allerdings durch ihren fast komplett schwarzen beziehungsweise braunen Kopf unterscheiden.
Rohrammer Steckbrief
-
- Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
- Familie: Ammernverwandte (Emberizidae)
- Wissenschaftlicher Name: Emberiza schoeniclus
- Englischer Name: Reed Bunting
- Französischer Name: Bruant des roseaux
- Weitere Namen: /
-
- Aussehen: Schwarzer Kopf, schwarze Kehle, weißer Hals- und Bartstreif (Männchen) [2], Weibchen mit braunem Kopf, hellem Überaugenstreif und schwarzweißem Bartstreif, Oberseite bei Männchen und Weibchen dunkelbraun mit schwarzen Längsstreifen [3].
- Größe/Länge: 15 cm [5].
- Spannweite: 21-28 cm [1].
- Gewicht: 15-22 g [4].
- Vorkommen: Brutvogel in ganz Europa bis Ostasien (verschiedene Rassen), auf einigen Mittelmeerinseln jedoch fehlend [3].
- Lebensraum: Schilfröhrichte, die mit Weidengebüsch durchsetzt sind und nicht dauerhaft im Wasser stehen, Flussufer, Streuwiesen, Grabenränder [5].
- Lebenserwartung: 2-3 Jahre [4].
- Bevorzugte Nahrung: Sämereien (bevorzugt Grasarten), kleine Insekten [3].
- Fressfeinde: Greifvögel, Rabenvögel, Marder, Fuchs, Wildschwein
-
- Beobachtungszeitraum: Ganzjährig [1].
- Zugverhalten: Standvogel/Kurzstreckenzieher [1].
- Brutzeit: Mitte April bis Ende Juli [1].
- Anzahl Brutpaare Deutschland: 200 000-450 000 [1].
- Gefährdet durch: Lebensraumverlust (Feuchtgebiete)
- Gefährdungsgrad: Nicht gefährdet [1].
Lebensweise/Fortpflanzung:
Die Rohrammer legt ihr Nest häufig in Gras- oder Seggenbüscheln versteckt am Boden, aber auch etwas höher in Stauden und Büschen an. Ab April/Mai legt sie dort 4-6 violette oder bräunliche Eier mit schwarzen oder violetten, oft etwas verwaschenen Klecksen. Die Eier werden 12-14 Tage bebrütet und die Jungen werden weitere 12-14 Tage im Nest gefüttert [3].
Besonderheiten:
Das Männchen der Rohrammer trägt seinen Gesang meist auf einem Schilfhalm sitzend vor [3].
Interessantes:
Der Ausdruck „Er schimpft wie ein Rohrspatz“ geht auf die Rohrammer zurück, da ihr Gesang durch das darin enthaltene Tschilpen stark an den Spatz erinnert [5].
Nutzen für den Naturgarten:
/
Das hilft der Rohrammer:
Erhalt von Feucht-/Schilfgebieten. Bodenschütten mit kleinen Sämereien, an denen sich die Rohrammer allerdings – wenn überhaupt – meist nur in der Nähe von Feuchtgebieten oder auf dem Durchzug zeigt, da sie bei uns ein eher seltener Futterstellenbesucher ist [2].
.
Das schadet der Rohrammer:
Störungen in Schilf-/Feuchtgebieten, so zum Beispiel beim unüberlegten Durchstreifen von Röhrichten.
Auszeichnungen:
/
Anmerkungen:
/
Literaturhinweise
- BALZARI, CARL‘ ANTONIO | GRAF, ROLAND | GRIESOHN-PFLIEGER, THOMAS | GYGAX, ANDREAS | LÜCKE, ROBERT: Vogelarten Deutschlands, Österreichs und der Schweiz – Singvögel, Bern, Haupt Verlag (2013).
- BERTHOLD/MOHR: Vögel füttern – aber richtig, Stuttgart, Franckh-Kosmos-Verlag, 2006.
- BEZZEL, EINHARD: BLV Handbuch Vögel, München, BLV Verlagsgesellschaft mbH, 1996.
- HUME, ROB: Vögel in Europa, München, Dorling Kindersley Verlag GmbH, 2002, 2007, 2010, 2013, 2016.
- STICHMANN, WILFRIED: Der große Kosmos-Tierführer, Stuttgart, Franckh-Kosmos-Verlag, 2005.