Die Goldammer ist durch ihr gelbes Gefieder meist gut zu erkennen. Im Winter begibt sie sich oft in Trupps auf Nahrungssuche.
Goldammer Steckbrief
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- Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
- Familie: Ammernverwandte (Emberizidae)
- Wissenschaftlicher Name: Emberiza citrinella
- Englischer Name: Yellowhammer
- Französischer Name: Bruant jaune
- Weitere Namen: /
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- Aussehen: Kopf und Unterseite gelb, Rücken kastanienbraun gestreift, rotbrauner Bürzel, Weibchen mit unscheinbarerem Gelbton. ((Vgl. STICHMANN (2005), S. 102/1.))
- Größe/Länge: 17 cm ((STICHMANN (2005), S. 102/1.))
- Spannweite: 23-29,5 cm ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 237.))
- Gewicht: 24-30 g ((HUME (2016), S. 399.))
- Vorkommen: Brutvogel von Europa bis Mittelsibirien (in weiten Teilen der Mittelmeergebiete fehlend). ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 520.))
- Lebensraum: Felder und Wiesen, in denen Gehölze vorhanden sind, Waldränder, offene Landschaft. ((Vgl. STICHMANN (2005), S. 102/1.))
- Lebenserwartung: 2-3 Jahre ((HUME (2016), S. 399.))
- Bevorzugte Speisen: Gras- und Unkrautsamen, Getreide, im Sommer auch Insekten. ((Vgl. BURTON (2004, 2008, 2013), S. 215.))
- Fressfeinde: Greifvögel, Rabenvögel, Marder, Fuchs, Wildschwein
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- Beobachtungszeitraum: Ganzjährig. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 237.))
- Zugverhalten: Standvogel/Kurzstreckenzieher ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 237.))
- Brutzeit: Mitte April bis Mitte September. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 237.))
- Anzahl Brutpaare Deutschland: 1 000 000-2 800 000. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 237.))
- Gefährdet durch: Monokultur
- Gefährdungsgrad: (Noch) nicht gefährdet. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 237.))
Lebensweise/Fortpflanzung:
Die Goldammer legt ihr Nest in Bodennähe in Stauden oder Gebüsch an. Ab April legt sie 3-5 weißliche Eier mit grauen oder rötlichen Flecken und dünnen Kritzeln, die sie 12-14 Tage bebrütet. Die Jungen verbleiben weitere 12-14 Tage im Nest. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 520.))
Besonderheiten:
Die Goldammer singt oft als einziger Vogel noch im Hochsommer an warmen Tagen. Um ihren Gesang vorzutragen, begibt sich die Goldammer auf eine so genannte Warte. Diese kann beispielsweise aus einem Draht oder einer Buschspitze bestehen. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 520.))
Interessantes:
Im Winter sucht die Goldammer auf Stoppelfeldern nach Nahrung. ((Vgl. BURTON (2004, 2008, 2013), S. 215.)) Häufig schließt sie sich mit Buchfinken und anderen Finkenvögeln zu großen Schwärmen zusammen. ((Vgl. STICHMANN (2005), S. 102/1.))
Nutzen für den Naturgarten:
Insektenregulierung
Das hilft der Goldammer:
Bodenfutterstellen mit Hafer, Haferflocken und kleineren Sämereien. ((Vgl. BERTHOLD/MOHR (2006), S. 53.)) Idealerweise ist unweit der Bodenfutterstelle ausreichend Deckung vorhanden. ((Vgl. BURTON (2004, 2008, 2013), S. 215.)) Niedrige Dornsträucher bieten Möglichkeiten zum Nestbau. ((Vgl. STICHMANN (2005), S. 102/1.))
Das schadet der Goldammer:
Ausgeräumte Landschaften, Pestizide
Auszeichnungen:
Die Goldammer ist “Vogel des Jahres 1999” (Deutschland) ((NABU. Die Goldammer – Vogel des Jahres 1999. Stand: 22.02.17. https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/vogel-des-jahres/1999-goldammer/wissen.html)) und “Vogel des Jahres 2002” (Schweiz) ((Schweizer Vogelschutz SVS/BirdLife Schweiz. Vogel des Jahres 2002: Goldammer. Stand: 22.02.17. http://www.birdlife.ch/de/content/vogel-des-jahres-2002-goldammer)).
Persönliche Anmerkungen:
Die Goldammer zeigt sich bei uns das ganze Jahr über recht häufig. Im späteren Frühjahr und Sommer sucht sie immer wieder einmal im höheren Gras nach Essbarem und im Winter zeigt sie sich recht regelmäßig an der eingerichteten Bodenfutterstelle. Oftmals dauert es bis zum ersten Schnee, bis sie die Futterstelle besucht. Hat die Goldammer sich dort aber erst einmal eingefunden, bleibt sie der Bodenfutterstelle auch die kommenden Wochen treu und lässt sich in der Regel dort täglich beobachten.
Literaturhinweise
BALZARI, CARL‘ ANTONIO | GRAF, ROLAND | GRIESOHN-PFLIEGER, THOMAS | GYGAX, ANDREAS | LÜCKE, ROBERT: Vogelarten Deutschlands, Österreichs und der Schweiz –Singvögel, Bern, Haupt Verlag (2013).
BERTHOLD/MOHR: Vögel füttern – aber richtig, Stuttgart, Franckh-Kosmos-Verlag, 2006.
BURTON, ROBERT: Vögel im Garten, München, Dorling Kindersley Verlag GmbH, 2004, 2008, 2013.
BEZZEL, EINHARD: BLV Handbuch Vögel, München, BLV Verlagsgesellschaft mbH, 1996.
HUME, ROB: Vögel in Europa, München, Dorling Kindersley Verlag GmbH, 2002, 2007, 2010, 2013, 2016.
STICHMANN, WILFRIED: Der große Kosmos-Tierführer, Stuttgart, Franckh-Kosmos-Verlag, 2005.