Ein ausreichendes Nahrungsangebot ist lebensnotwendig. Aus diesem Grund genießt dieser Punkt natürlich auch bei Tieren im Garten allerhöchste Priorität. Wer demzufolge Tiere in seinen Garten locken möchte, der muss dafür sorgen, dass diese dort auch genug Nahrung finden werden.
Generell ist es schon mal ein guter Anfang, wenn du beim Pflanzenkauf für deinen Naturgarten auf heimische Pflanzen setzt. Heimische Pflanzen stellen den Insekten, Vögeln und Säugetieren in deinem Garten deutlich mehr Nahrung zur Verfügung, als dies die meisten exotischen Vertreter tun. Allerdings solltest du die sogenannten Exoten nicht allesamt blindlings aus deinem Garten verbannen. Es gibt ein paar Pflanzen, die zwar nicht heimisch sind, die den Tieren in deinem Naturgarten aber dennoch ausgezeichnete Dienste leisten, so wie zum Beispiel der Feuerdorn (Abbildung rechts), der Vögeln ausgezeichnet geschützte Nistplätze bietet und zudem durch seine Beeren punkten kann oder der Bienenbaum, der Bienen noch spät im Jahr reichlich Nektar bietet.
Wichtig: Eine funktionierende Nahrungskette
Dabei solltest du allerdings nicht nur daran denken, welche Früchte und Sämereien von welchen Tieren gerne gefressen werden, sondern an die Nahrungskette der Tiere im Allgemeinen. Manche Gartenvögel sind zum Beispiel Insektenfresser, das heißt also, du kannst kein Gehölz setzen, welches diese Vögel direkt ernährt. Allerdings kannst du – unter anderem durch die richtige Auswahl der Pflanzen – dafür sorgen, dass sich viele Insekten in deinem Garten tummeln und du damit auf indirektem Wege auch die Bedürfnisse von Insektenfressern deckst.
So lockt die Mondviole (Abbildung rechts) zum Beispiel unter anderem Nachtfalter an, welche wiederum von Fledermäusen gefressen werden. Wer also auf Fledermäuse in seinem Naturgarten wartet, sollte auf nachtblühende Pflanzen nicht verzichten.
Nahrungsangebot im Winter
Vor allem im Winter gewinnt das vorhandene Nahrungsangebot für Tiere natürlich an Bedeutung. Durch die Auswahl geeigneter Pflanzen kannst du dafür sorgen, dass bis in den Winter hinein noch Früchte in deinem Garten zu finden sind. Ebenso kannst du durch liegengelassenes Laub Insektenfressern die Möglichkeit geben, dort überwinternde Kleinlebewesen aufzustöbern.
Zuletzt hilft natürlich eine geeignete Winterfütterung den Tieren, selbst harsche Winter zu überstehen und wird dir – so ganz nebenbei – viele interessante Gelegenheiten zum Beobachten der Tierwelt eröffnen. Gerade in Bezug auf Gartenvögel ist in den letzten Jahren zudem ein neuer Trend festzustellen, welcher sich sehr stark wegbewegt von der ehemals eisernen Regel, die besagt, dass nur bei geschlossener Schneedecke gefüttert werden sollte.
Neue Wege in der Vogelfütterung
Prof. Dr. rer. nat. Peter Berthold, ehemaliger Direktor der Vogelwarte Radolfzell und einer der zehn weltweit führenden Ornithologen, plädiert dabei sogar für eine optimal angepasste Ganzjahresfütterung und gibt dafür in seinem Buch Vögel füttern, aber richtig gute Gründe und Belege. Betrachtet man die Veränderung der Landschaften in den letzten Jahrzehnten und der damit verbundenen Reduzierung der Lebensgrundlagen für unsere Vögel und taucht man etwas tiefer in die Materie ein, so machen Prof. Dr. Bertholds Aussagen mehr als Sinn.