Die Mehlschwalbe gehört zur Familie der Schwalben und lebt vorwiegend in menschlichen Siedlungen, wo sie ihre Nistplätze häufig an Gebäuden anlegt.
Mehlschwalbe Steckbrief
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- Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
- Familie: Schwalben (Hirundinidae)
- Wissenschaftlicher Name: Delichon urbicum
- Englischer Name: House Martin
- Französischer Name: Hirondelle de fenêtre
- Weitere Namen: /
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- Aussehen: Blauschwarze Oberseite, weiße Unterseite, weiße Kehle, leuchtend weißer Bürzel, gegabelter Schwanz ohne verlängerte Federn ((Vgl. BURTON (2004, 2008, 2013), S. 153.))
- Größe/Länge: 13 cm ((STICHMANN (2005), S. 58/2.))
- Spannweite: 26-29 cm. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 79.))
- Gewicht: 15-21 g ((HUME (2016), S. 294.))
- Vorkommen: Brutvogel in Nordafrika, Europa (außer Island), einigen Gebieten Asiens. ((Vgl. BEZZEL (1996), S.364.))
- Lebensraum: Dörfer, Kleinstädte, Stadtrandsiedlungen. ((Vgl. STICHMANN (2005), S. 58/2.))
- Lebenserwartung: bis 5 Jahre ((HUME (2016), S. 294.))
- Bevorzugte Speisen: Fliegende Kleininsekten. ((BEZZEL (1996), S. 364.))
- Fressfeinde: Greifvögel
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- Beobachtungszeitraum: Mitte März bis Ende Oktober. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 79.))
- Zugverhalten: Langstreckenzieher ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 79.))
- Brutzeit: Anfang Mai bis Ende September. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 79.))
- Anzahl Brutpaare Deutschland: Vermutlich mehr als 800 000. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 79.))
- Gefährdet durch: Gefahren auf dem Weg vom/ins Winterquartier, Zerstörung der Nester
- Gefährdungsgrad: Nicht gefährdet. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 79.))
Lebensweise/Fortpflanzung:
Die Mehlschwalbe nistet in Kolonien. Sie legt ihr Nest unter Brücken, an Felsen, an der Außenwand von Gebäuden sowie unter Vorsprüngen an. Das Nest besteht aus Lehmklümpchen mit vereinzelten Pflanzenfasern und wird in Form einer geschlossenen Halbkugel mit einem halbrunden Einflugloch angelegt. Die Mehlschwalbe polstert ihr Nest mit Federn und Halmen aus. Ab Ende Mai/Juni legt sie 3-5 weiße Eier, die häufig feine Punkte aufweisen. Die Eier werden circa 14-15 Tage bebrütet und die Jungen verbleiben rund 20-30 Tage im Nest. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 364.))
Besonderheiten:
Die Mehlschwalbe lässt sich von der Rauchschwalbe sehr gut dadurch unterscheiden, dass letztere ausgesprochen lange Schwanzfedern aufweist.
Interessantes:
Die Mehlschwalbe frisst im Flug. Hierbei steigt sie höher auf als die Rauchschwalbe und fängt kleinere Insekten. ((Vgl. BURTON (2004, 2008, 2013), S. 153.))
Nutzen für den Naturgarten:
Insektenregulierung (außerhalb des Gartens)
Das hilft der Mehlschwalbe:
Anbringung von künstlichen Nisthilfen (evtl. mit Kotbrett), Lehmpfütze (im Sommer feucht halten) wenn sich Schwalben/Schwalbennester in näherer Umgebung befinden, Wildblumenwiese (Insektenförderung)
Das schadet der Mehlschwalbe:
Pestizide, Vertreibung durch Hausbesitzer/Ladeneigentümer
Auszeichnungen:
Die Mehlschwalbe ist “Vogel des Jahres 1974” in Deutschland ((Nabu. Die Mehlschwalbe – Vogel des Jahres 1974. Stand: 22.12.17. https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/vogel-des-jahres/1974-mehlschwalbe/index.html)) und “Vogel des Jahres 2010” in der Schweiz ((BirdLife. Vogel des Jahres 2010: Mehlschwalbe. Stand: 22.12.17. http://www.birdlife.ch/de/content/vogel-des-jahres-2010-mehlschwalbe))
Persönliche Anmerkungen:
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Literaturhinweise
BALZARI, CARL‘ ANTONIO | GRAF, ROLAND | GRIESOHN-PFLIEGER, THOMAS | GYGAX, ANDREAS | LÜCKE, ROBERT: Vogelarten Deutschlands, Österreichs und der Schweiz – Singvögel, Bern, Haupt Verlag (2013).
BURTON, ROBERT: Vögel im Garten, München, Dorling Kindersley Verlag GmbH, 2004, 2008, 2013.
BEZZEL, EINHARD: BLV Handbuch Vögel, München, BLV Verlagsgesellschaft mbH, 1996.
HUME, ROB: Vögel in Europa, München, Dorling Kindersley Verlag GmbH, 2002, 2007, 2010, 2013, 2016.
STICHMANN, WILFRIED: Der große Kosmos-Tierführer, Stuttgart, Franckh-Kosmos-Verlag, 2005.