Der Kleinspecht ist in etwas so groß wie ein Sperling und damit unser kleinster heimischer Specht.
Kleinspecht Steckbrief
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- Ordnung: Spechtvögel (Piciformes)
- Familie: Spechte (Picidae)
- Wissenschaftlicher Name: Dendrocopos minor
- Englischer Name: Lesser Spotted Woodpecker
- Französischer Name: Pic épeichette
- Weitere Namen: /
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- Aussehen: Schwarz-weiß gebänderte Oberseite, kein Rot auf der Unterseite, Weibchen mit weißem, Männchen mit rotem Scheitel, keine weißen Schulterflecken. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 352.))
- Größe/Länge: 15 cm ((STICHMANN (2005), S. 170/4.))
- Spannweite: 25-27 cm ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 385.))
- Gewicht: 18-22 g ((HUME (2016), S. 250.))
- Vorkommen: Brutvogel in Europa und Asien mit östlicher Grenze Japan. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 352.))
- Lebensraum: Weichholzauen, Wälder, Feldgehölze, Parks. ((Vgl. STICHMANN (2005), S. 170/4.))
- Lebenserwartung: 5-10 Jahre ((HUME (2016), S. 250.))
- Bevorzugte Speisen: Insekten
- Fressfeinde: Greifvögel, Rabenvögel, Marder
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- Beobachtungszeitraum: Ganzjährig. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 385.))
- Zugverhalten: Standvogel/Kurzstreckenzieher ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 385.))
- Brutzeit: Mitte April bis Mitte Juni. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 385.))
- Anzahl Brutpaare Deutschland: 10 000-30 000 (wenig verlässliche Angaben). ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 385.))
- Gefährdet durch: Ausräumung von Alt-/Totholz in Wäldern, Lebensraumverlust wie beispielsweise Trockenlegung von Feuchtgebieten
- Gefährdungsgrad: Nicht gefährdet, jedoch potenziell bedroht. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 385.))
Lebensweise/Fortpflanzung:
Der Kleinspecht legt seine Bruthöhle in Tot-/Altholz an. Der Durchmesser des Einschlupfloches beträgt circa 32 mm. Alte Laubbäume wie unter anderem Weiden, Pappeln, Birken werden von ihm gegenüber Nadelbäumen bevorzugt. Aber auch Harthölzer wie z.B. Eiche werden bei entsprechender Morschheit bearbeitet. Ab Ende April bis Mitte Mai legt er dort circa 4 Eier, die er 10-12 Tage bebrütet. Die Jungen verbleiben rund 19-21 Tage im Nest. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 352-353.))
Besonderheiten:
Im Herbst und Winter lässt sich der Kleinspecht mitunter in gemischten Vogelschwärmen beobachten. In diesen zieht er mit anderen Vögeln wie beispielsweise Meisen oder Buchfinken umher. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 352.))
Interessantes:
Der Kleinspecht unterscheidet sich von anderen Spechten unter anderem dadurch, dass er seine Nisthöhle des öfteren anstelle des eigentlichen Baumstamms auch in einem großen Seitenast anlegt, selbst wenn letzterer mehr oder weniger waagrecht verläuft. In einem solchen Fall ist die Nisthöhle des Kleinspechts immer auf der Unterseite des Seitenastes zu finden. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 353.))
Nutzen für den Naturgarten:
Insektenregulierung (u.a. Blattläuse!)
Das hilft dem Kleinspecht:
Altholz-/Totholzbestände, Weichholz-Baumarten. Futterstelle mit Fettfutter, die der Kleinspecht allerdings aufgrund seiner relativen Seltenheit nur gelegentlich besucht. ((Vgl. BERTHOLD/MOHR (2006), S. 55.))
Das schadet dem Kleinspecht:
Pestizide, Ausräumung von Alt-/Totholz
Auszeichnungen:
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Persönliche Anmerkungen:
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Literaturhinweise
BALZARI, CARL‘ ANTONIO | GRAF, ROLAND | GRIESOHN-PFLIEGER, THOMAS | GYGAX, ANDREAS | LÜCKE, ROBERT: Vogelarten Deutschlands, Österreichs und der Schweiz – Nicht-Singvögel, Bern, Haupt Verlag (2013).
BERTHOLD/MOHR: Vögel füttern – aber richtig, Stuttgart, Franckh-Kosmos-Verlag, 2006.
BEZZEL, EINHARD: BLV Handbuch Vögel, München, BLV Verlagsgesellschaft mbH, 1996.
HUME, ROB: Vögel in Europa, München, Dorling Kindersley Verlag GmbH, 2002, 2007, 2010, 2013, 2016.
STICHMANN, WILFRIED: Der große Kosmos-Tierführer, Stuttgart, Franckh-Kosmos-Verlag, 2005.