Der Kernbeißer ist ein gedrungen wirkender Vogel mit einem auffallend kräftigen Schnabel, welcher ihm sogar das Öffnen von Kirsch- und Zwetschgensteinen ermöglicht.
Kernbeißer Steckbrief
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- Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
- Familie: Finken (Fringillidae)
- Wissenschaftlicher Name: Coccothraustes coccothraustes
- Englischer Name: Hawfinch
- Französischer Name: Grosbec casse-noyaux
- Weitere Namen: /
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- Aussehen: Braune Oberseite, grauer Nacken, auffallend kräftiger Schnabel. ((Vgl. STICHMANN (2005), S. 100/1.))
- Größe/Länge: 18 cm ((STICHMANN (2005), S.100/1.))
- Spannweite: 29-33 cm ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 211.))
- Gewicht: 48-62g ((HUME (2016), S. 395.))
- Vorkommen: Brutvogel in Europa und Nordafrika (in einigen Gebieten fehlend), in östlicher Richtung bis Ostasien und Japan. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 514.))
- Lebensraum: Laub- und Mischwälder, Feldgehölze, Parks. ((Vgl. STICHMANN (2005), S. 100/1.))
- Lebenserwartung: 2-5 Jahre ((HUME (2016), S. 395.))
- Bevorzugte Nahrung: Samen (auch von Steinobstfrüchten wie beispielsweise Kirschen), Knospen und Triebe. ((Vgl. BEZZEL (1996)S. 514.))
- Fressfeinde: Greifvögel, Rabenvögel, Marder
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- Beobachtungszeitraum: Ganzjährig. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 211.))
- Zugverhalten: Standvogel/Kurzstreckenzieher ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 211.))
- Brutzeit: Mitte April bis Mitte Juli. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 211.))
- Anzahl Brutpaare Deutschland: 150 000-340 000. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 211.))
- Gefährdet durch: /
- Gefährdungsgrad: Nicht gefährdet. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 211.))
Lebensweise/Fortpflanzung:
Der Kernbeißer legt sein Nest in der Regel hoch in Bäumen an. Ab Ende April/Anfang Mai legt er 4-6 blassbräunliche oder blassgraue Eier mit wenigen kräftigen schwarzbraunen Punkten und Kritzeln. Die Eier werden 12-14 Tage bebrütet. Die Jungen bleiben nach dem Schlüpfen 10-14 Tage im Nest. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 514.))
Besonderheiten:
Der Kernbeißer unterscheidet sich von anderen Vögeln durch seinen extrem kräftigen Schnabel, der ihm sogar das Öffnen von Kirsch-, Zwetschgen- oder Olivensteinen ermöglicht. Für das Öffnen eines Kirschsteines, welches einen Druck von 27-43 kg erfordert, benötigte der Kernbeißer im Testversuch lediglich 5 Sekunden. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 515.))
Interessantes:
Bei Versuchen, in denen dem Kernbeißer verschieden große Samen angeboten wurden, entschied sich der Kernbeißer bevorzugt für größere Samen (an erster Stelle für Sonnenblumen und an zweiter Stelle für Hanfsamen). Diese Samen (wie etwa Hanfsamen) öffnete der Kernbeißer deutlich schneller als beispielsweise Stieglitz, Zeisig oder Hänfling. Bei kleinen Samen wie zum Beispiel Mohn und Leinsamen war jedoch das Gegenteil der Fall: hier waren die kleinen Finken im Vorteil. Die Schnabelgröße spielt im Hinblick auf die Größe der bevorzugten Nahrung also eine Rolle. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 515.))
Nutzen für den Naturgarten:
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Das hilft dem Kernbeißer:
Hainbuchen anpflanzen und fruchten lassen, ((Vgl. BERTHOLD/MOHR (2006), S. 49.))Streuobstwiesen erhalten/anlegen, Steinobstbäume im Garten (Kirsche, Zwetschge, Pflaume), im Winter Futterstellen mit Sonnenblumen und Hanfsamen
Das schadet dem Kernbeißer:
Pestizide
Auszeichnungen:
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Anmerkungen:
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Literaturhinweise
- BALZARI, CARL‘ ANTONIO | GRAF, ROLAND | GRIESOHN-PFLIEGER, THOMAS | GYGAX, ANDREAS | LÜCKE, ROBERT: Vogelarten Deutschlands, Österreichs und der Schweiz – Singvögel, Bern, Haupt Verlag (2013).
- BERTHOLD/MOHR: Vögel füttern – aber richtig, Stuttgart, Franckh-Kosmos-Verlag, 2006.
- BEZZEL, EINHARD: BLV Handbuch Vögel, München, BLV Verlagsgesellschaft mbH, 1996.
- HUME, ROB: Vögel in Europa, München, Dorling Kindersley Verlag GmbH, 2002, 2007, 2010, 2013, 2016.
- STICHMANN, WILFRIED: Der große Kosmos-Tierführer, Stuttgart, Franckh-Kosmos-Verlag, 2005.