Wissenschaftler der Universität Gießen haben nun herausgefunden, warum der aus China und Japan eingewanderte Marienkäfer (Harmonia axyridis), welcher auch als Harlekin-Käfer bekannt ist, unsere heimische Art überall dort verdrängt, wo er auftritt.
Nachteile der zunehmenden Verbreitung des Asiatischen Marienkäfers
Ehemals als biologisches Mittel zur Blattlausvertilgung eingesetzt, bereitet der Asiatische Marienkäfer durch seine flächenhafte Ausbreitung und Verdrängung zunehmend Probleme, indem er den heimischen Siebenpunkt-Marienkäfer verdrängt, aber auch Hausbesitzern zu schaffen macht, da er in großen Schwärmen in geschützten Orten im und am Haus zu Überwintern versucht. Zudem ist er der Grund für manch wenig schmackhaften Wein, denn häufig zieht sich der Käfer in Weintrauben zurück, um vor kühlerer Witterung geschützt zu sein, wodurch er während der Lese der Trauben in die weitere Verarbeitung gelangen kann. Die so genannte Hämolymphe des Käfers, ein Gemisch aus Blut und Lymphe, vermischt sich auf diese Weise mit dem Most und sorgt für starke Geschmacksbeeinträchtigungen.
Warum wird der heimische Marienkäfer verdrängt?
Die Käfer beider Arten verspeisen die Eier und Larven der jeweils anderen Art, wenn sie diesen begegnen. Während der Asiatische Marienkäfer dies ohne weitere Auswirkungen tun kann, stirbt der einheimische Marienkäfer (Coccinella septempunctata) jedoch schon bald nach dem Verzehr des asiatischen Neulings.
Die Ursache
Um dem Grund dieses Vorgangs auf die Spur zu kommen, untersuchten Wissenschaftler der Universität Gießen und des Max-Planck-Instituts in Jena die Hämolymphe des Asiatischen Marienkäfers. Dabei fanden sie Parasiten, so genannte Mikrosporidien, die sich in den Zellen ihres Wirtes einnisten und vermehren, was letztendlich zum Tod des Wirtes führen kann. Verwunderlich ist allerdings die Tatsache, dass die Parasiten im Asiatischen Marienkäfer keinen Schaden anrichten, unsere heimische Art hingegen jedoch tötet, sobald sie durch die Eier und Larven auch die Hämolymphe und somit die Mikrosporidien des Asiatischen Marienkäfers aufnimmt. Welche Substanz konkret die asiatische Art gegen die Parasiten immun macht, muss noch abschließend geklärt werden.