Zuletzt aktualisiert am 8. November 2024
Der Bluthänfling gehört zu den Finken und fällt vor allem im Sommer durch seine prachtvolle Rotfärbung der Männchen auf.
Bluthänfling Steckbrief
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- Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
- Familie: Finken (Fringillidae)
- Wissenschaftlicher Name: Carduelis cannabina
- Englischer Name: Linnet
- Französischer Name: Linotte mélodieuse
- Weitere Namen: Hänfling
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- Aussehen: Grauer Kopf, braun gestreiftes Gefieder, weiße Ränder an Schwungfedern und am Schwanz. Männchen zur Brutzeit auf Kopf und Brust scharlachrot. ((Vgl. BURTON (2004, 2008, 2013), S. 208.))
- Größe/Länge: 13 cm ((STICHMANN (2005), S. 98/3.))
- Spannweite: 21-25,5 cm ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 229.))
- Gewicht: 15-20 g ((HUME (2016), S. 387.))
- Vorkommen: Brutvogel in Europa (in Teilen fehlend) und Nordafrika, Vorderasien und im westlichen Zentralasien. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 508.))
- Lebensraum: Hecken und Gebüsche, Parks, Friedhöfe, strauchreiche Gärten. ((Vgl. STICHMANN (2005), S. 98/3.))
- Lebenserwartung: 2-3 Jahre ((HUME (2016), S. 387.))
- Bevorzugte Speisen: Vor allem Samen von Kräutern und Stauden. ((Vgl. STICHMANN (2005), S. 98/3.))
- Fressfeinde: Greifvögel, Rabenvögel, Marder
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- Beobachtungszeitraum: Ganzjährig. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 229.))
- Zugverhalten: Standvogel/Kurzstreckenzieher ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 229.))
- Brutzeit: Mitte April bis Mitte August. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 229.))
- Anzahl Brutpaare Deutschland: 400 000-800 000. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 229.))
- Gefährdet durch: Chemische Unkrautbekämpfung und Verlust an Ödlandflächen, ((Vgl. STICHMANN (2005), S. 98/3.)) Gefahren auf dem Weg vom/ins Winterquartier (Teilzieher)
- Gefährdungsgrad: Nicht gefährdet. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 229.))
Lebensweise/Fortpflanzung:
Der Bluthänfling legt sein Nest in Büschen oder Hecken an, wobei sich häufig mehrere Nester von Bluthänflingen in direkter Nachbarschaft befinden. Ab April/Anfang Mai legt der Bluthänfling 4-6 helle Eier, die rosa oder violett gefleckt sind und die er 12-14 Tage bebrütet. Die Jungen bleiben 13-15 Tage im Nest. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 508.))
Besonderheiten:
Anders als die meisten Finken füttert der Bluthänfling seine Jungen auch mit Samen. ((Vgl. BURTON (2004, 2008, 2013), S. 208.))
Interessantes:
Sein Name geht einerseits auf das an Brust und Stirn blutrote Sommergefieder des Männchens zurück. Zum anderen verweist „Hänfling“ auf den Hanf … eine vor allem in früherer Zeit bevorzugte Futterquelle des Bluthänflings, da Hanf damals noch vermehrt angebaut wurde. ((Vgl. STICHMANN (2005), S. 98/3.))
Nutzen für den Naturgarten:
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Das hilft dem Bluthänfling:
Bodenfutterstellen mit kleinen Sämereien (vor allem im Früh- und ab dem Spätwinter). ((Vgl. BERTHOLD/MOHR (2006), S. 50.)) Besonders gerne genommen werden Leinsamen und Hanf, aber auch Hirse und Sonnenblumenkerne werden gefressen. ((Vgl. BURTON (2004, 2008, 2013), S. 208.))
Strauchreiche Gärten. Ecken mit „Unkräutern“ wie beispielsweise Ackersenf, Disteln, Gänsefuß, Löwenzahn, Mädesüß, Sternmiere. ((BEZZEL (1996), S. 508.))
Das schadet dem Bluthänfling:
Beseitigung dichter Hecken (Brutplätze!), ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 509.)) Einsatz von Herbiziden
Auszeichnungen:
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Persönliche Anmerkungen:
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Literaturhinweise
- BALZARI, CARL‘ ANTONIO | GRAF, ROLAND | GRIESOHN-PFLIEGER, THOMAS | GYGAX, ANDREAS | LÜCKE, ROBERT: Vogelarten Deutschlands, Österreichs und der Schweiz – Singvögel, Bern, Haupt Verlag (2013).
- BERTHOLD/MOHR: Vögel füttern – aber richtig, Stuttgart, Franckh-Kosmos-Verlag, 2006.
- BEZZEL, EINHARD: BLV Handbuch Vögel, München, BLV Verlagsgesellschaft mbH, 1996.
- BURTON, ROBERT: Vögel im Garten, München, Dorling Kindersley Verlag GmbH, 2004, 2008, 2013.
- HUME, ROB: Vögel in Europa, München, Dorling Kindersley Verlag GmbH, 2002, 2007, 2010, 2013, 2016.
- STICHMANN, WILFRIED: Der große Kosmos-Tierführer, Stuttgart, Franckh-Kosmos-Verlag, 2005.