Der Baumpieper ist ein sperlingsgroßer Vogel, der leicht mit dem Wiesenpieper verwechselt werden kann.
Baumpieper Steckbrief
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- Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
- Familie: Stelzenverwandte (Motacillidae)
- Wissenschaftlicher Name: Anthus trivialis
- Englischer Name: Tree Pipit
- Französischer Name: Pipit des arbres
- Weitere Namen: /
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- Aussehen: Oberseite braun (dunkel gestreift), Unterseite rahmfarben mit kräftig schwarz längsgestreifter Brust, gelblicher Überaugenstreif, Beine hell fleischfarben. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 368.))
- Größe/Länge: 15 cm ((STICHMANN (2005), S. 62/1.))
- Spannweite: 25-27 cm ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 195.))
- Gewicht: 20-25 g ((HUME (2016), S. 373.))
- Vorkommen: Brutvogel in den gemäßigten Breiten Eurasiens bis etwa Zentralasien; fehlt in Europa in einigen Ländern. ((Vgl BEZZEL (1996), S. 368.))
- Lebensraum: Vor allem auf Kahlschlägen mit Birken- oder Weidenanflug oder jungen Kulturen, auch an Waldrändern und auf mit Gehölzen durchsetzten Heiden und Mooren. ((Vgl. STICHMANN (2005), S. 62/1.))
- Lebenserwartung: Bis 5 Jahre ((HUME (2016), S. 373.))
- Bevorzugte Speisen: Insekten und andere kleine Bodentiere ((BEZZEL (1996), S. 368.))
- Fressfeinde: Katzen, Marder, Fuchs, Wildschwein
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- Beobachtungszeitraum: Anfang April bis Mitte Oktober. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 195.))
- Zugverhalten: Langstreckenzieher ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 195.))
- Brutzeit: Mitte April bis Mitte August. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 195.))
- Anzahl Brutpaare Deutschland: 500 000. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 195.))
- Gefährdet durch: Verlust von wichtigen Brutbiotopen durch Übergang zu naturnäheren, kahlschlagfreien Waldbaumethoden. ((Vgl. STICHMANN (2005), S. 62/1.))
- Gefährdungsgrad: Potenziell bedroht (in vielen Ländern). ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 195.))
Lebensweise:
Der Baumpieper sitzt im Vergleich zu anderen Piepern häufiger auf Bäumen, von deren Spitze oft der Singflug beginnt. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 368.))
Er legt sein Nest am Boden auf Heiden, Hochmooren, Waldlichtungen oder auf Wiesen zwischen Bäumen an, welches in der Regel gut versteckt ist. Ab Mai legt der Baumpieper 3-6 meist sehr dicht gefleckte und gepunktete Eier, die 12-14 Tage bebrütet werden. Die Jungen werden 12-13 Tage im Nest gefüttert. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 368.))
Besonderheiten:
Der Baumpieper zeigt den sogenannten Singflug, bei dem er ziemlich gerade in Höhen von 20 bis 30 Metern aufsteigt und bei der Landung meistens etwas seitlich zum Ausgangspunkt zurückfliegt. ((Vgl. STICHMANN (2005), S.62/1.)) Der Gesang beginnt hierbei beim Sitzen auf erhöhter Warte bzw. im Steigflug und endet beim Heruntergleiten mit schräg nach oben gehaltenen halbausgebreiteten Flügeln. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 368.))
Interessantes:
Wie andere Bodenbrüter auch, fliegt der Baumpieper zur Fütterung niemals direkt zum Nest, sondern landet etwas zehn bis zwanzig Meter entfernt davon, um das restliche Stück zu Fuß zurückzulegen und so seinen Nachwuchs vor Räubern zu schützen. ((http://www.naturschutz.landbw.de/servlet/is/67778/ (Link leider nicht mehr verfügbar)))
Nutzen für den Naturgarten:
Als Insektenfresser hilfreich gegen “Schädlinge”.
Das hilft dem Baumpieper:
Erhalt seiner Lebensräume.
Das schadet dem Baumpieper:
Pestizide
Auszeichnungen:
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Persönliche Anmerkungen:
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Literaturhinweise
BALZARI, CARL‘ ANTONIO | GRAF, ROLAND | GRIESOHN-PFLIEGER, THOMAS | GYGAX, ANDREAS | LÜCKE, ROBERT: Vogelarten Deutschlands, Österreichs und der Schweiz – Singvögel, Bern, Haupt Verlag (2013).
BERTHOLD, PETER / MOHR; GABRIELE: Vögel füttern – aber richtig, Stuttgart, Franckh-Kosmos-Verlag, 2006.
BEZZEL, EINHARD: BLV Handbuch Vögel, München, BLV Verlagsgesellschaft mbH, 1996.
HUME, ROB: Vögel in Europa, München, Dorling Kindersley Verlag GmbH, 2002, 2007, 2010, 2013, 2016.
STICHMANN, WILFRIED: Der große Kosmos-Tierführer, Stuttgart, Franckh-Kosmos-Verlag, 2005.