Nun ist es also offiziell: Der Grünspecht (Picus viridis) wurde zum Vogel des Jahres 2014 gekürt. Was ihn so besonders macht und warum er im Gegensatz zu seiner Vorgängerin, der Bekassine, auch positive Nachrichten schreibt, liest du in diesem Artikel.
Der Grünspecht ist in so einiger Hinsicht etwas ganz Besonderes. Zum einen sei sein auffälliger Ruf genannt, der ihn auch als „Lachvogel“ bekannt gemacht hat, weil sein Gesang an ein gellendes Lachen erinnert. Auch seine grünliche Färbung in Kombination mit der rot-schwarzen Zeichnung am Kopf lässt ihn auffallen.
Des weiteren ist er in der Regel – anders als andere Spechte – mit Vorliebe am Boden zu finden. Dies mag zwar ungewöhnlich anmuten, macht aufgrund seiner Lieblingsspeise jedoch durchaus Sinn. Schließlich liebt er Ameisen über alles, welche er mit seiner bis zu 10 Zentimeter langen Zunge geschickt aufnimmt. So kann er davon ein paar Tausend jeden Tag verspeisen.
Von Menschen lässt sich der Grünspecht in der Regel relativ selten beobachten, denn er ist wesentlich scheuer als so manch anderer Artgenosse und sucht schon früh das Weite, wenn er sich bei seinen Aktivitäten gestört fühlt.
Trotz seiner Schreckhaftigkeit lässt er sich mit etwas Glück vom Fenster aus im eigenen Garten beobachten, vor allem dann, wenn dieser in Waldnähe liegt und offene Rasen und/oder Wiesenflächen zu bieten hat, auf denen er nach Ameisen suchen – und diese finden – kann.
Die Bestände des Grünspechts in Deutschland haben sich in den letzten Jahrzehnten erholt, was sehr positiv ist. Allerdings macht dem farbenfrohen Gesellen der fortschreitende Verlust von Streuobstwiesen zu schaffen. Diese sind für ihn wie geschaffen: Grünland für die Futtersuche in Kombination mit altem Baumbestand für die Anlage von Nisthöhlen. Doch Streuobstwiesen wurden in den letzten Jahren mehr und mehr aus unserer Landschaft verdrängt und bei den noch verbliebenen helfen nur solche dem Grünspecht, die pestizidfrei bewirtschaftet werden.
Wer dem Grünspecht helfen will, verzichtet daher auf jegliche Pestizide im eigenen Garten und vermeidet es natürlich auch, „Jagd“ auf seine Lieblingsspeise, die Ameisen, zu machen.
Quellen
(1) NABU (2013). Ein echter Europäer, der gut lachen hat [online]. Verfügbar unter: NABU [20.10.2013][