Zuletzt aktualisiert am 8. November 2024
Der Trauerschnäpper ist ein kleinerer Vogel, der in Baumhöhlen nistet und für dessen Bestand Nistkästen eine wichtige Rolle spielen.
Trauerschnäpper Steckbrief
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- Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
- Familie: Schnäpperverwandte (Muscicapidae)
- Wissenschaftlicher Name: Ficedula hypoleuca
- Englischer Name: Pied Flycatcher
- Französischer Name: Gobemouche noir
- Weitere Namen: /
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- Aussehen: Schwarz-weiße Oberseite, reinweiße Unterseite, schwarzer Kopf, dunkle Flügel mit deutlichen weißen Abzeichen ((Vgl. BURTON (2004, 2008, 2013), S.179))
- Größe/Länge: 13 cm ((STICHMANN (2005), S. 70/2))
- Spannweite: 21,5-24 cm ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 157.))
- Gewicht: 12-15 g ((HUME (2016), S. 361.))
- Vorkommen: Brutvogel in großen Teilen Mittel-, West- und Nordeuropas bis nach Russland (europäischer Teil) sowie Nordwestafrika. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 442.))
- Lebensraum: Bevorzugt Laubwälder (hier vor allem solche mit Eichen oder Birken), aber auch Mischwälder, Parks und Gärten. ((BURTON (2004, 2008, 2013), S. 179.))
- Lebenserwartung: 3-5 Jahre ((HUME (2016), S. 361.))
- Bevorzugte Nahrung: Fliegende Insekten. ((BEZZEL (1996), S. 442.)) Zudem Raupen, Käfer, Fliegen (von Blättern oder vom Boden) sowie kleine Früchte, Beeren und Samen. ((Vgl. BURTON (2004, 2008, 2013), S. 179.))
- Fressfeinde: Katze, Marder, Greifvögel
- Beobachtungszeitraum: Anfang April bis Mitte Oktober. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 157.))
- Zugverhalten: Langstreckenzieher ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 157.))
- Brutzeit: Anfang Mai bis Mitte Juli. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 157.))
- Anzahl Brutpaare Deutschland: circa 250 000 ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 157.))
- Gefährdet durch: Klimaerwärmung, Verlust von Altholzbeständen, Reise vom/ins Winterquartier, Biozide
- Gefährdungsgrad: Nicht gefährdet. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 157.))
Lebensweise:
Ab Mai legt der Trauerschnäpper 4-7 zart bläulich grüne Eier, die 12-15 Tage bebrütet werden. Die Jungen werden rund 13-16 Tage im Nest gefüttert. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 442.))
Besonderheiten:
Der Trauerschnäpper ist ein Nistplatzkonkurrent anderer Höhlenbrüter, u.a. der Meisen. ((STICHMANN (2005), S. 70/2.)) Möchtest du dem Trauerschnäpper in deinem Garten helfen, dann sollten ausreichend Nistkästen vorhanden sein, damit der Trauerschnäpper nach seiner Ankunft aus dem Winterquartier (ca. April) noch einen Nistplatz vorfindet.
Interessantes:
Beim Trauerschnäpper hat ein Teil der Männchen zwei, manchmal sogar drei Weibchen, welche er allerdings nicht alle gleichermaßen betreuen und bewachen kann. So kann es zu Begattungen mit fremden Männchen kommen und in Folge dessen ist der Revierbesitzer mit mehreren Weibchen nicht immer auch zwangsläufig der leibliche Vater aller Jungvögel in „seinen“ Nestern. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 443.))
Nutzen für den Naturgarten:
Insektenfresser
Das hilft dem Trauerschnäpper:
Aufhängung von Nistkästen (Eingangslöcher von 32 mm Durchmesser in 2-4m Höhe) ((Vgl. BURTON (2004, 2008, 2013), S. 179.)), Erhalt von Altholzbeständen, ausreichend Insekten.
Das schadet dem Trauerschnäpper:
Verwendung von Bioziden
Auszeichnungen:
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Anmerkungen:
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Literaturhinweise
- BALZARI, CARL‘ ANTONIO | GRAF, ROLAND | GRIESOHN-PFLIEGER, THOMAS | GYGAX, ANDREAS | LÜCKE, ROBERT: Vogelarten Deutschlands, Österreichs und der Schweiz – Singvögel, Bern, Haupt Verlag (2013).
- BEZZEL, EINHARD: BLV Handbuch Vögel, München, BLV Verlagsgesellschaft mbH, 1996.
- BURTON, ROBERT: Vögel im Garten, München, Dorling Kindersley-Verlag, 2004, 2008, 2013.
- HUME, ROB: Vögel in Europa, München, Dorling Kindersley Verlag GmbH, 2002, 2007, 2010, 2013, 2016.
- STICHMANN, WILFRIED: Der große Kosmos-Tierführer, Stuttgart, Franckh-Kosmos-Verlag, 2005.