Zuletzt aktualisiert am 8. November 2024
Die Rabenkrähe wird zusammen mit der Nebelkrähe mitunter als eine Unterart der Aaskrähe angesehen. Ob dies tatsächlich der Fall ist oder ob es sich bei beiden um eigenständige Arten handelt, wird allerdings kontrovers diskutiert.
Rabenkrähe Steckbrief
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- Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
- Familie: Krähenverwandte (Corvidae)
- Wissenschaftlicher Name: Corvus corone corone
- Englischer Name: Carrion Crow
- Französischer Name: Corneille noire
- Weitere Namen: /
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- Aussehen: Einheitlich schwarzes Gefieder, gebogener, kräftiger Schnabel, flacher Kopf. ((Vgl. BURTON (2004, 2008, 2013), S. 193.))
- Größe/Länge: 47 cm ((STICHMANN (2005), S. 90/2.))
- Spannweite: 93-104 cm ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 49.))
- Gewicht: 540-600g ((HUME (2016), S. 269.))
- Vorkommen: Westeuropa. ((Bundesamt für Naturschutz. https://natursportinfo.bfn.de/14447.html [24.06.16] (Link leider nicht mehr verfügbar) ))
- Lebensraum: Offene Kulturlandschaft, Waldränder, Parks, Städte. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 484.))
- Lebenserwartung: 5-10 Jahre ((HUME (2016), S. 269.))
- Bevorzugte Speisen: Allesfresser, z.B. Würmer, Schnecken, Insekten und deren Larven, aber auch Fische, Kaulquappen, Amphibien, Nestlinge sowie Eier von Vögeln und vor allem Aas, auch Kleinsäuger. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 484.))
- Fressfeinde: Marder, Greifvögel
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- Beobachtungszeitraum: Ganzjährig. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 49.))
- Zugverhalten: Standvogel/Kurzstreckenzieher ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 49.))
- Brutzeit: Mitte März bis Mitte Juni. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 49.))
- Anzahl Brutpaare Deutschland: /
- Gefährdet durch: Jagd
- Gefährdungsgrad: Nicht gefährdet. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 49.))
Lebensweise/Fortpflanzung:
Die Rabenkrähe legt ihr großzügig ausfallendes Nest, welches sie aus Zweigen baut, in der Regel hoch auf Bäumen an. Ab Ende März/ Anfang April legt sie 4-6 hellblaue oder grünliche Eier mit braunen oder grauen Flecken und Sprenkeln, die 17-21 Tage bebrütet werden. Im Anschluss daran werden die Jungen mindestens 30 Tage im Nest gefüttert. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 484.))
Besonderheiten:
Die Rabenkrähe lässt sich von der Saatkrähe durch ihren flachen Kopf ((Vgl. BURTON (2004, 2008, 2013), S. 193.)) sowie ihren Schnabel, der nicht so spitz wie der der Saatkrähe ist, ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 484.)) unterscheiden. Darüber hinaus glänzt das Gefieder der Rabenkrähe etwas weniger als das der Saatkrähe, ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 484.)) und die Saatkrähe besitzt im Gegensatz zur Rabenkrähe eine weiße, grindige Schnabelwurzel. ((Vgl. STICHMANN (2005), S. 90/4.))
Interessantes:
Rabenvögel sind sehr intelligent. So haben Forscher aus Russland und den USA in einem Versuch mit Aaskrähen unter anderem festgestellt, dass die Vögel abstrakte Zusammenhänge erkennen können. So mussten die Vögel in einem Versuch zunächst von drei Karten, die mit Symbolen versehen waren, die beiden einander zuordnen, deren Symbole in Form, Farbe und Anzahl gleich waren. Lediglich für die korrekte Zuordnung wurden sie mit Futter belohnt.
In einem darauf aufbauenden Versuch mussten die Aaskrähen dann abstrakter zuordnen. So mussten sie zum Beispiel zwei Karten als einander zugehörig zuordnen, deren Symbole einander auf abstrakte Art entsprachen (so entsprach beispielsweise eine Karte mit zwei gleich großen Kreisen einer Karte mit zwei gleich großen Quadraten). Bei diesem Versuchsaufbau erhielten die Vögel sowohl für falsche als auch für korrekte Zuordnungen Futter. Dennoch lag die Trefferquote mit durchschnittlich 78% im ersten Durchgang sehr hoch. Dies ist umso beeindruckender, da die Vögel auf die abstrakten Unterscheidungsmerkmale nicht speziell trainiert wurden. Sie nutzten vielmehr die in der ersten Phase erlernten Konzepte von Gleichheit und übertrugen sie auf den zweiten Versuchsaufbau. (( URL: http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/intelligenz-bei-kraehen-voegel-loesen-abstrakte-aufgaben-a-1010002.html [24.06.16] ))
Nutzen für den Naturgarten:
Auch die Rabenkrähe gehört zur „Gesundheitspolizei“, die durch das Fressen von Kadavern dazu beiträgt, die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern.
Ate Krähennester werden gerne von Falken und der Waldohreule übernommen. ((Bundesamt für Naturschutz. https://natursportinfo.bfn.de/14447.html [24.06.16] (Link leider nicht mehr verfügbar) ))
Das hilft der Rabenkrähe:
Erhalt hoher Bäume.
Das schadet der Rabenkrähe:
Pestizide
Auszeichnungen:
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Persönliche Anmerkungen:
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Literaturhinweise
- BALZARI, CARL‘ ANTONIO | GRAF, ROLAND | GRIESOHN-PFLIEGER, THOMAS | GYGAX, ANDREAS | LÜCKE, ROBERT: Vogelarten Deutschlands, Österreichs und der Schweiz – Singvögel, Bern, Haupt Verlag (2013).
- BEZZEL, EINHARD: BLV Handbuch Vögel, München, BLV Verlagsgesellschaft mbH, 1996.
- BURTON, ROBERT: Vögel im Garten, München, Dorling Kindersley-Verlag, 2004, 2008, 2013.
- HUME, ROB: Vögel in Europa, München, Dorling Kindersley Verlag GmbH, 2002, 2007, 2010, 2013, 2016.
- STICHMANN, WILFRIED: Der große Kosmos-Tierführer, Stuttgart, Franckh-Kosmos-Verlag, 2005.