Vor circa 2 Wochen haben wir die Nistkästen in unserem Naturgarten kontrolliert und sauber gemacht. Dabei gab es einiges zu entdecken.
Etwas später als geplant haben wir in diesem Jahr den Großteil der Nistkästen für die anstehende Brutsaison vorbereitet, doch offensichtlich noch zeitig genug. Kaum waren die Nistkästen fertiggestellt und hingen wieder an ihren Plätzen, wurden die meisten bereits ausgiebig von Interessenten inspiziert. Ganz besonders keck waren hierbei natürlich mal wieder die Blaumeisen.
Ergebnis der Nistkastenkontrolle
Mit dem Ergebnis der Nistkastenkontrolle waren wir sehr zufrieden: 7 Nistkästen haben wir kontrolliert, gereinigt und wieder aufgehängt. Von diesen 7 Nistkästen waren alle belegt und alle Bruten erfolgreich. Eindeutig bestimmen ließ sich jeweils ein Nistkastenbezug durch Blaumeise (Abbildung links oben), Kohlmeise und Kleiber. Die Höhle des Kleibers ist unter anderem sehr gut daran zu erkennen, dass er das Einflugloch gerne mit Lehm etwas verkleinert und zudem beim Nestbau deutlich andere Materialien als zum Beispiel Meisen verwendet.
Apropos Material: Es ist spannend, zu beobachten, welche Materialien von den Tieren verbaut werden. Dabei ist wirklich die ganze Bandbreite an Materialien zu finden. Wir hatten vor knapp zwei Jahren ein Nistdepot aufgehängt, welches mit Polsterwolle extra zum Nestbau befüllt war. Dieses wurde sehr gut angenommen. Zudem wird bei uns sehr gerne Moos verbaut, welches hier in Hülle und Fülle vorhanden ist. In diesem Jahr hatten wir darüber hinaus in einem Nest auch gelbe Filzreste gefunden, deren Herkunft einwandfrei zuzuordnen ist: Wir hatten einige der Filzreste in einem Verschlag liegen. Diese günstige Gelegenheit wurde natürlich von einem unserer gefiederten Gäste im Garten sofort genutzt, indem die Filzreste stiebitzt und für ein kuscheliges Nest verwendet wurden, wie in der Abbildung rechts zu sehen ist.
Der Kleiber wiederum setzt bei uns in der Regel auf Natur und polstert sein Nest unter anderem mit hauchdünnen Rindenstückchen aus.
Erfolgreiche Bruten ohne Nistkasten
Zusätzlich zu den 7 Nistkästen gibt es direkt am Haus eine Nische, die seit Jahren regelmäßig von einem Hausrotschwanz belegt wird. Dieser Nistplatz muss noch sauber gemacht werden, aber in den vergangenen Jahren war die Brut glücklicherweise jedes Mal erfolgreich. Ebenso hatten wir im vergangenen Jahr zwei Bruten durch Zaunkönige. Einer hatte sein Nest unter Holzbretter eines alten Verschlags gebaut (Abbildung links), während der andere es sich in einem Dekokranz für Ostern bequem gemacht hatte. Auch diese beiden Bruten waren erfolgreich.
Im Herbst 2014 haben wir zudem auch einen Schläferkasten im Garten aufgehängt. Diesen haben wir nun vor ein paar Tagen zum ersten Mal kontrolliert und uns sehr über einen mit Moos ausgepolsterten Kasten gefreut.
Spaß am frechen Nachwuchs
Alles in allem also sehr gute Nachrichten aus der Kinderstube unseres Naturgartens, die vor allem dann herrlich anzusehen ist, wenn die Rasselbanden sich daran machen, den Garten zu erkunden. Es ist jedes Mal ein Spektakel, wenn alles, was nicht niet- und nagelfest ist, erkundet wird und die Vogelmütter ihre Mühe und Not haben, den Nachwuchs in den ersten Tagen nach dem Ausfliegen abends wieder in die Nester zurückzubringen. Herrlich!