Nachdem sich in den letzten Wochen das Wetter von seiner schönen Seite zeigte, haben wir unseren Naturgarten um einen Strauch-Efeu und Ziest erweitert.
Schon seit längerer Zeit habe ich mit der Pflanzung eines Efeus geliebäugelt. Aus früheren Erfahrungen weiß ich, wie gerne er von Bienen angenommen wird. Zudem blüht er erst im September/Oktober und bietet Bienen damit vor dem Winter noch einmal eine gute Nahrungquelle.
Kletterpflanze Efeu?
Allerdings war es bei uns eher schwierig, einen Platz für die kletternde Variante zu finden. Eine begrünte Hauswand ist zwar aus tierischer Sicht eine fantastische Sache, allerdings ist Efeu kein zimperlicher Kletterer und um Regenrinnen, Ziegeln oder andere gefährdete Strukturen freizuhalten, ist zumindest bei starkwüchsigem Efeu eine jährliche Klettereinlage in luftiger Höhe Pflicht. Während dieser muss der Efeu ausreichend zurückgeschnitten werden, um ähnliche Schäden wie an diesem Gebäude (s. Abbildung) zu vermeiden.
Der Aufwand dafür sollte nicht unterschätzt werden, vor allem wenn der eigene Garten größer ist und mehrere Pflegearbeiten zusammen kommen. Ohnehin muss die Hausfassade bei einer Begrünung mit Efeu in tadellosem Zustand sein.
Aus diesen Gründen haben wir uns gegen eine Begrünung mit Efeu entschieden.
Strauch-Efeu als Lösung
Da auch andere – für Efeu geeignete – Klettermöglichkeiten bei uns im Moment rar sind, musste eine Übergangslösung her.
Aus früherer Zeit hatte ich bereits positive Erfahrungen mit Strauch-Efeu gemacht. Dieser bietet sich wunderbar zur Einzelstellung oder zur gruppenweisen Pflanzung an und wird mit 1,50-2 Metern auch nicht allzu hoch. Zudem kann er recht gut geschnitten werden.
Nachteil: Der Strauch-Efeu ist giftig und da er als Altersform seine Beeren bereits in niedriger Höhe ausbildet, kann er eine ernsthafte Gefahr insbesondere für kleine Kinder und Tiere darstellen.
Aus Sicht des Naturgarten-Besitzers jedoch besticht der Strauch-Efeu im Herbst durch Blüten, die bei Bienen begehrt sind und lockt im Vorfrühling Vögel mit seines schwarzen Beeren. Strauch-Efeu bietet sich darüber hinaus auch als Versteck-/Nistplatz für Vögel an und auch andere Kleintiere suchen dort gerne Unterschlupf.
So fiel also meine Wahl letztendlich auf den Strauch-Efeu (Hedera helix ‚Arborescens‘), der nun seit knapp einer Woche einen schönen Platz in unserem Naturgarten gefunden hat.
Echter Ziest und Woll-Ziest
Ebenfalls für Bienen haben wir zwei verschiedene Ziest-Arten gepflanzt: Echter Ziest (Stachys officinalis) und Woll-Ziest (Stachys byzantina).
Laut Elke Schwarzer in ihrem Buch „Mein Bienengarten“ sollen vor allem Wollbienen von den beiden Ziest-Arten äußerst angetan sein. Im Falle des Echten Ziest (Abbildung rechts) sogar so sehr, dass andere Bienen, Hummeln sowie Schmetterlinge nach Angaben der Autorin Schwierigkeiten haben, an die Blüten zu gelangen.
Wie im Buch ebenfalls nachzulesen ist, bietet der Woll-Ziest den Wollbienen neben Nahrung zudem auch noch Pflanzenwolle, mit der sie ihre Nester auskleiden. Auch bei der Jungpflanze links im Bild sind die weißlichen Härchen der Pflanzenwolle bereits zu erkennen.
Echter Ziest und Woll-Ziest haben ihren Platz bei uns vor einer Wildsträucher-Hecke gefunden. Dort stehen sie sonnig und auf eher nährstoffarmem Boden. Der Woll-Ziest steht auf recht sandigem Boden und hat zudem eine Drainage aus Split bekommen, da er keine Staunässe mag und der Boden im tieferen Bereich doch ziemlich verdichtet ist.
Wie immer werde ich natürlich auch den Echten Ziest und den Woll-Ziest in den kommenden Jahren genau beobachten und in einem Update meine Erfahrungen mit den beiden Arten sowie mit dem neu gepflanzten Strauch-Efeu beschreiben.