Zuletzt aktualisiert am 8. November 2024
Der Mauersegler ist ein begnadeter Flugkünstler, der sich ausnahmslos von fliegenden Insekten (sowie Spinnen) ernährt und perfekt an das Leben in der Luft angepasst ist.
Mauersegler Steckbrief
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- Ordnung: Seglervögel (Apodiformes)
- Familie: Segler (Apodidae)
- Wissenschaftlicher Name: Apus apus
- Englischer Name: Common Swift
- Französischer Name: Martinet noir
- Weitere Namen: /
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- Aussehen: Figur schwalbenähnlich, aber größer. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 324.)) Flügel, Schwanz und Körper dunkelbraun, helles Kinn, kurzer, kaum erkennbarer Schnabel. ((Vgl. BURTON (2004, 2008, 2013), S. 147.))
- Größe/Länge: 17 cm ((STICHMANN (2005), S. 168/3.))
- Spannweite: 42-48 cm ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 363.))
- Gewicht: 36-50 g ((HUME (2016), S. 235.))
- Vorkommen: Brutvogel in Nordafrika und Eurasien. ((BEZZEL (1996), S. 324.))
- Lebensraum: Brutvogel vor allem in Städten. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 324.)) Sogar im Zentrum von Großstädten verbreitet und am zahlreichsten in Städten mit historischem Kern in Form von Türmen, verwinkelten Dächern etc. (Nistplätze!). ((Vgl. STICHMANN (2005), S. 168/3.))
- Lebenserwartung: Bis 10 Jahre ((HUME (2016), S. 235.))
- Bevorzugte Speisen: Ausschließlich fliegende Insekten (und Spinnen). ((BEZZEL (1996), S. 324.))
- Fressfeinde: Greifvögel, Marder
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- Beobachtungszeitraum: Mitte April bis Ende September. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 363.))
- Zugverhalten: Langstreckenzieher ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 362.))
- Brutzeit: Anfang Mai bis Mitte August. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 363.))
- Anzahl Brutpaare Deutschland: 200 000-400 000. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 362.))
- Gefährdet durch: Niedrige Temperaturen, hohe Niederschläge, starke Winde (Nahrungsengpässe!), ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 325.)) Verlust von Nistplätzen
- Gefährdungsgrad: (Noch) nicht gefährdet. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 363.))
Lebensweise/Fortpflanzung:
Der Mauersegler legt sein Nest unter Dächern und anderen dunklen Hohlräumen in Gebäuden mit Einflug nach außen an. Ab Mitte Mai legt er 2-3 weiße Eier, die 18-20 Tage bebrütet werden. Die Jungen bleiben je nach Witterung zwischen 38 – 56 Tagen im Nest. Durch länger andauernde Schlechtwetterperioden (mit der Folge von Nahrungsengpässen) können Mauersegler auch mitten in der Brutzeit zu so genannten Wetterfluchten gezwungen sein, im Zuge derer sie mehrere Hunderte von Kilometern ausweichen, um zum Beispiel über insektenreichen Gewässern zu jagen. Die Jungen können, wenn sie schon etwas herangewachsen sind, solche Wetterfluchten der Elterntiere überstehen, indem sie in eine Art Hungerschlaf fallen (Senkung von Körpertemperatur und Atemfrequenz). Hierdurch können die Jungvögel mitunter über 1 Woche ohne Nahrungszufuhr überleben. Sinkt die Körpertemperatur jedoch auf etwa 20 Grad Celsius ab, sterben die Jungvögel. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 325.))
Besonderheiten:
Der Mauersegler ist perfekt an das Leben in der Luft angepasst. Viele Mauersegler übernachten auch fliegend. Man nimmt an, dass der Mauersegler sich außerhalb der Fortpflanzungszeit mehrere Monate so gut wie ununterbrochen in der Luft aufhält. Allenfalls findet man den Mauersegler an senkrechten Strukturen wie zum Beispiel Mauern hängend. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 325.))
Interessantes:
Der Mauersegler steigt auf über 500 Meter auf, um kleine Insekten und Spinnen an Spinnfäden zu erbeuten, die durch Aufwinde hochgetragen werden. ((Vgl. BURTON (2004, 2008, 2013), S. 147.))
Nutzen für den Naturgarten:
Äußerst emsiger Insektenfresser
Das hilft dem Mauersegler:
Nistkästen für Mauersegler, Schutz von Insekten
Das schadet dem Mauersegler:
Fehlende Nistmöglichkeiten, Abnahme von Insekten(arten), Pestizide
Auszeichnungen:
Der Mauersegler ist “Vogel des Jahres 2003″ in Deutschland und Österreich [6] sowie „Vogel des Jahres 2005“ in der Schweiz [7].
Persönliche Anmerkungen:
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Literaturhinweise
- BALZARI, CARL‘ ANTONIO | GRAF, ROLAND | GRIESOHN-PFLIEGER, THOMAS | GYGAX, ANDREAS | LÜCKE, ROBERT: Vogelarten Deutschlands, Österreichs und der Schweiz – Nicht-Singvögel, Bern, Haupt Verlag (2013).
- BEZZEL, EINHARD: BLV Handbuch Vögel, München, BLV Verlagsgesellschaft mbH, 1996.
- BURTON, ROBERT: Vögel im Garten, München, Dorling Kindersley-Verlag, 2004, 2008, 2013.
- HUME, ROB: Vögel in Europa, München, Dorling Kindersley Verlag GmbH, 2002, 2007, 2010, 2013, 2016.
- STICHMANN, WILFRIED: Der große Kosmos-Tierführer, Stuttgart, Franckh-Kosmos-Verlag, 2005.
- NABU, Vogel des Jahres, https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/vogel-des-jahres/index.html (abgerufen am 26.10.24)
- BIRDLIFE SCHWEIZ/SUISSE/SVIZZERA, Vogel des Jahres, https://www.birdlife.ch/de/content/vogeldesjahres (abgerufen am 26.10.24)