Der Kuckuck ist aufgrund seiner besonderen Brutstrategie bei der Aufzucht abhängig von der Hilfe anderer Vogelarten.
Kuckuck Steckbrief
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- Ordnung: Kuckucksvögel (Cuculiformes)
- Familie: Kuckucke (Cuculidae)
- Wissenschaftlicher Name: Cuculus canorus
- Englischer Name: Common Cuckoo
- Französischer Name: Coucou gris
- Weitere Namen: /
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- Aussehen: Oberseits grau, dunkler auf Flügeln und Schwanz, helle, braun gebänderte Unterseite, spitze Flügel, abgerundeter Schwanz. ((Vgl. BURTON (2004, 2008, 2013), S. 142.))
- Größe/Länge: 33 cm ((STICHMANN (2005), S.166.))
- Spannweite: 55-60 cm ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 341.))
- Gewicht: 105-130 g ((HUME (2016), S. 221.))
- Vorkommen: Weit verbreiteter Brutvogel in Europa und Asien bis an den Nordrand der Tropen und an die Waldgrenze. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 300.))
- Lebensraum: Verbreitet in Wäldern und Feldgehölzen, aber auch in Sumpf- und Dünenlandschaften. ((STICHMANN (2005), S. 166.))
- Lebenserwartung: Bis 10 Jahre ((HUME (2016), S. 221.))
- Bevorzugte Speisen: Meist Schmetterlingsraupen, darüber hinaus Käfer, Heuschrecken und viele andere, Weibchen auch Singvogeleier. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 301.))
- Fressfeinde: Marder, Wiesel, Fuchs, Dachs, Habicht, Sperber. ((URL: http://www.bund-hessen.de/themen_und_projekte/natur_und_artenschutz/natur_erleben/k/kuckuck/ [05.11.15]))
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- Beobachtungszeitraum: Anfang April bis Mitte September. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 341.))
- Zugverhalten: Langstreckenzieher ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 341.))
- Brutzeit: Anfang Mai bis Mitte Juli. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 341.))
- Anzahl Brutpaare Deutschland: 55 000-95 000. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 341.))
- Gefährdet durch: Lebensraumverlust, Rückgang typischer Wirtsvogelarten, Biozide, Reise vom/ins Winterquartier
- Gefährdungsgrad: Potenziell gefährdet. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 341.))
Lebensweise/Fortpflanzung:
Der Kuckuck baut kein eigenes Nest, sondern legt hauptsächlich in Mai und Juni je ein Ei in Nester anderer Vogelarten (sogenannte Wirtsvögel). Nach 11 bis maximal 13 Tagen schlüpft das Junge und wird von den Wirtseltern 19-24 Tage im Nest gefüttert. Nach dem Ausfliegen kümmern sich die Wirtseltern noch bis zu 2 Wochen und mehr um den Jungkuckuck, während die tatsächlichen Kuckuckeltern sich weder um das Ei noch um das Junge kümmern. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 300.))
Häufige Wirtsvogelarten des Kuckucks sind unter anderem: Teichrohrsänger, Bachstelze, Rotkehlchen, Heckenbraunelle, Bergpieper, Hausrotschwanz und gebietsweise auch Neuntöter, Grasmücke und Gartenrotschwanz. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 302.))
Besonderheiten:
Die Entwicklungsdauer des Kuckuckseies ist auffallend kurz. Diese Besonderheit ermöglicht es dem Kuckuck, im Wirtsvogelnest vor allen anderen zu schlüpfen und bereits 8-10 Stunden nach dem Schlüpfen damit zu beginnen, andere Eier beziehungsweise kleine schon geschlüpfte Nestgeschwister aus dem Nest zu werfen. Dieses Verhalten liegt darin begründet, dass der Kuckuck in aller Regel deutlich größer als die Wirtseltern ist und somit das komplette Futter, welches die Wirtsvögel herbeischaffen, für sich alleine benötigt. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 302-303.))
Interessantes:
Der Kuckuck unterscheidet sich von anderen Vogelarten dadurch, dass er auch behaarte Schmetterlingsraupen verzehrt, welche von anderen Vögeln kaum angenommen werden. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 301.)) Darüber hinaus wird er aufgrund seines Aussehens häufig mit dem Sperber verwechselt … übrigens auch ein Grund dafür, warum Kleinvögel den Kuckuck attackieren. ((Vgl. STICHMANN (2005), S.166.))
Nutzen für den Naturgarten:
Insektenfresser, verzehrt im Gegensatz zu den meisten anderen Vögeln auch behaarte Raupen.
Das hilft dem Kuckuck:
Lebensraumerhalt, alle Schutzmaßnahmen, die den Populationen typischer Wirtsvogelarten (s.o.) zugute kommen. Hierunter fällt auch der Erhalt von Schilfröhrichten an allen Gewässern, um die Bestände von Teich- und Drosselrohrsängern zu stabilisieren und positiv zu beeinflussen. ((URL: https://berlin.nabu.de/tiere-und-pflanzen/vdj/2008-kuckuck/ [05.11.15]))
Das schadet dem Kuckuck:
Einsatz von Bioziden
Auszeichnungen:
Der Kuckuck ist “Vogel des Jahres 2008” (Deutschland und Österreich) sowie Vogel des Jahres 2001 (Schweiz). ((URL: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/vogel-des-jahres/2008-kuckuck/index.html [05.11.15])) ((BirdLife Österreich – Gesellschaft für Vogelkunde. Stand 05.11.15. http://www.birdlife.at/unsere-arbeit/vogel-des-jahres/2008-kuckuck.html (Link leider nicht mehr verfügbar) )) ((URL: http://www.birdlife.ch/de/content/vogel-des-jahres-2001-kuckuck [05.11.15]))
Persönliche Anmerkungen:
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Literaturhinweise
BALZARI, CARL‘ ANTONIO | GRAF, ROLAND | GRIESOHN-PFLIEGER, THOMAS | GYGAX, ANDREAS | LÜCKE, ROBERT: Vogelarten Deutschlands, Österreichs und der Schweiz – Nicht-Singvögel, Bern, Haupt Verlag (2013).
BURTON, ROBERT: Vögel im Garten, München, Dorling Kindersley-Verlag, 2004, 2008, 2013.
BEZZEL, EINHARD: BLV Handbuch Vögel, München, BLV Verlagsgesellschaft mbH, 1996.
HUME, ROB: Vögel in Europa, München, Dorling Kindersley Verlag GmbH, 2002, 2007, 2010, 2013, 2016.
STICHMANN, WILFRIED: Der große Kosmos-Tierführer, Stuttgart, Franckh-Kosmos-Verlag, 2005.