Der Halsbandsittich ist ein prominenter Vertreter einiger exotischer Vögel, denen es gelungen ist, sich dauerhaft bei uns niederzulassen.
Halsbandsittich Steckbrief
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- Ordnung: Papageien (Psittaciformes)
- Familie: Papageien (Psittacidae)
- Wissenschaftlicher Name: Psittacula krameri
- Englischer Name: Rose-ringed Parakeet
- Französischer Name: Perruche à collier
- Weitere Namen: /
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- Aussehen: Langschwänziger, hellgrüner Sittich mit rotem Oberschnabel und einem feinen schwarzen Halsband. ((BEZZEL (1996), S. 530.)) (Halsband fehlt beim weiblichen Vogel).
- Größe/Länge: ca. 40 cm ((URL: https://www.duesseldorf.de/umweltamt/service/tiere_in_der_stadt/halsbandsittich.shtml [16.10.14] Link leider nicht mehr verfügbar))
- Spannweite: 42-48 cm ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 339.))
- Gewicht: 115-140 Gramm ((URL: https://www.duesseldorf.de/umweltamt/service/tiere_in_der_stadt/halsbandsittich.shtml [16.10.14] Link leider nicht mehr verfügbar))
- Vorkommen: Urpsrünglich Afrika und Asien. In Deutschland schwerpunktmäßig in Düsseldorf, Köln, Bonn, Wiesbaden und Heidelberg. ((URL: http://www.bfn.de/fileadmin/MDB/documents/presse/Hintergrund-Halsbandsittich2012.pdf)))
- Lebensraum: Lockerer Baumbestand, Parkanlagen und Grünanlagen mit Altholzbeständen. ((URL: http://www.bfn.de/fileadmin/MDB/documents/presse/Hintergrund-Halsbandsittich2012.pdf))
- Lebenserwartung: 20-30 Jahre (in Gefangenschaft).
- Bevorzugte Speisen: Samen, Knospen, Früchte, Beeren. ((URL: https://www.duesseldorf.de/umweltamt/service/tiere_in_der_stadt/halsbandsittich.shtml [16.10.14] Link leider nicht mehr verfügbar)) Zudem stellen sie sich an Futterstellen ein.
- Fressfeinde: Greifvögel, nestplündernde Nagetiere, nestplündernde Vögel. ((URL: (Link leider nicht mehr verfügbar)))
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- Beobachtungszeitraum: Ganzjährig. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 339.))
- Zugverhalten: Vorwiegend Standvogel. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 339.))
- Brutzeit: Mitte März bis Ende Juni. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 339.))
- Anzahl Brutpaare Deutschland: Einige Tausend. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 339.))
- Gefährdet durch: Eventuelle Maßnahmen zur Bestandsdezimierung, sollte der Halsbandsittich eines Tages auf der Schwarzen Liste geführt werden.
- Gefährdungsgrad: Eingebürgert; gilt hierzulande als potenziell invasiv und steht daher unter Beobachtung. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 339.))
Lebensweise:
Der Halsbandsittich ist ein Höhlenbrüter und als solcher auf vorhandene Höhlen von Spechten oder auf natürlich entstandene Höhlen angewiesen.
In Köln und Düsseldorf werden vor allem Höhlen in Platanen zum Brutgeschäft genutzt. Dies liegt zum einen an der Höhe der Platanen, da sich die Vögel in großer Höhe sicherer fühlen. Zum anderen wird aber auch vermutet, dass die Vögel glattrindige Bäume wählen, um ihre ursprünglichen Fressfeinde wie zum Beispiel Schlangen so gut es geht davon abzuhalten, sich Zugang zur Höhle zu verschaffen. ((URL: https://www.duesseldorf.de/umweltamt/service/tiere_in_der_stadt/halsbandsittich.shtml [16.10.14] Link leider nicht mehr verfügbar))
Halsbandsittiche nächtigen auf einem sogenannten Schlafbaum, den sie jede Nacht anfliegen. Diese Eigenheit wird gerne genutzt, um die Größe von Populationen zu ermitteln. ((URL: (Link leider nicht mehr verfügbar)))
Die Brutzeit des Halsbandsittichs dauert 28 Tage. Das Gelege besteht meist aus vier Eiern, welche in einem Abstand von je zwei Tagen gelegt werden. Die Jungen fliegen in der Regel gegen Ende Mai/Anfang Juni aus, werden dann allerdings noch rund zwei Wochen von den Alttieren gefüttert. (URL: http://www.papageien.org/df/Df_ale2_b.htm (Link leider nicht mehr verfügbar)
Besonderheiten:
Im Jahr 2012 wurde der Halsbandsittich durch das Bundesamt für Naturschutz in die Kategorie “potenziell invasiv” (Graue Liste) eingeordnet, was bedeutet, dass mögliche Auswirkungen auf natürlich vorkommende Ökosysteme, Biotope und heimische Arten zukünftig genauer beobachtet werden sollten. ((URL: http://www.bfn.de/fileadmin/MDB/documents/presse/Hintergrund-Halsbandsittich2012.pdf))
Interessantes:
Der Halsbandsittich kam ursprünglich als Käfigvogel nach Europa, wo er entweder entkommen konnte oder absichtlich freigelassen wurde. Da er in milderen Gegenden und passenden Lebensräumen überleben konnte, haben sich über die Jahre verschiedene Populationen entwickeln können, deren Bestand in Deutschland auf über 5000 Individuen geschätzt wird. ((URL: https://www.duesseldorf.de/umweltamt/service/tiere_in_der_stadt/halsbandsittich.shtml [16.10.14] Link leider nicht mehr verfügbar))
Nutzen für den Naturgarten: /
Das hilft dem Halsbandsittich:
Hohe Bäume mit bevorzugt glatter Rinde, in denen er brüten kann. Futterstellen im Winter.
Das schadet dem Halsbandsittich:
Abhängig von der weiteren Einschätzung bezüglich der Invasivität des Halsbandsittichs (eventuelle Einordnung in die Schwarze Liste) durch das Bundesamt für Naturschutz, könnten dem exotischen Vogel Maßnahmen wie vor allem Vergrämung drohen. ((URL: http://www.bfn.de/fileadmin/MDB/documents/presse/Hintergrund-Halsbandsittich2012.pdf))
Auszeichnungen:
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Persönliche Anmerkungen:
Wenn du den Halsbandsittich einmal selbst erleben willst und zufällig in der Nähe von Köln bist, dann statte doch dem Stadtpark in der Venloer Staße einen Besuch ab. Hier kannst du (zumindest war das bis vor wenigen Jahren noch der Fall) den Halsbandsittich regelmäßig in den Bäumen beobachten und durch seine kreischenden Rufe ein wenig Regenwald-Atmosphäre schnuppern.
Es wäre schön, wenn der Halsbandsittich in friedlicher Koexistenz mit unseren heimischen Arten leben könnte, ohne diese zu gefährden oder zu verdrängen. Eine Bereicherung des Stadtbildes ist er nämlich allemal.
Literaturhinweise
BALZARI, CARL‘ ANTONIO | GRAF, ROLAND | GRIESOHN-PFLIEGER, THOMAS | GYGAX, ANDREAS | LÜCKE, ROBERT: Vogelarten Deutschlands, Österreichs und der Schweiz – Nicht-Singvögel, Bern, Haupt Verlag (2013).
BEZZEL, EINHARD: BLV Handbuch Vögel, München, BLV Verlagsgesellschaft mbH, 1996.