Der Gartenrotschwanz ist ein Langstreckenzieher, der spät aus seinem Überwinterungsgebiet zurückkehrt und daher häufig auf bereits belegte Nistplätze stößt.
Gartenrotschwanz Steckbrief
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- Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
- Familie: Schnäpperverwandte (Muscicapidae)
- Wissenschaftlicher Name: Phoenicurus phoenicurus
- Englischer Name: Common Redstart
- Französischer Name: Rougequeue à front blanc
- Weitere Namen: /
- Aussehen: Weibchen graubraun mit rostrotem Schwanz. Männchen mit grauer Oberseite, schiefergrauem Oberkopf, schwarzem Gesicht und schwarzer Kehle mit weißer Stirn, sowie rostroter Brust, rostroten Flanken und ebenfalls rostrotem Schwanz. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 396-397.))
- Größe/Länge: 14 cm ((STICHMANN (2005), S. 70/5.))
- Spannweite: 20,5-24 cm ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 177.))
- Gewicht: 12-20 g ((HUME (2016), S. 349.))
- Vorkommen: Brutvogel in Europa (teilweise fehlend), Kleinasien, Iran, Teilgebieten Sibiriens. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 396.))
- Lebensraum: Gärten, Parks, lichte Wälder. ((Vgl. STICHMANN (2005), S. 70.))
- Lebenserwartung: Bis 5 Jahre ((HUME (2016), S. 349.))
- Bevorzugte Speisen: Insekten
- Fressfeinde: Greifvögel, Rabenvögel, Marder
- Beobachtungszeitraum: Mitte März bis Mitte Oktober. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 177.))
- Zugverhalten: Langstreckenzieher. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 177.))
- Brutzeit: Anfang Mai bis Mitte Juli. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 177.))
- Anzahl Brutpaare Deutschland: 110 000-160 000. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 177.))
- Gefährdet durch: Insektenrückgang, Gefahren auf dem Weg vom/ins Winterquartier, Verlust von natürlichen Nistplätzen
- Gefährdungsgrad: Potenziell gefährdet. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 177.))
Lebensweise/Fortpflanzung:
Der Gartenrotschwanz baut sein Nest in Nischen oder Höhlen an Bäumen, Felsen und Mauern. Ab Anfang Mai legt er dort 5-7 grünlichblaue Eier, die er 13-14 Tage bebrütet. Die Jungen bleiben rund 12-15 Tage im Nest. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 396.))
Besonderheiten:
Der Gartenrotschwanz zeigt ebenso wie der Hausrotschwanz häufig ein Schwanzzittern und Knicksen. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 396.))
Interessantes:
Zusätzlich zum Biozideinsatz in Brut-, Durchzugs- und Überwintergungsgebieten machen dem Gartenrotschwanz auch die Trockenperioden in der Sahelzone zu schaffen. Beides wird als mögliche Ursachen für den Bestandsrückgang des Gartenrotschwanzes vermutet. ((Vgl. STICHMANN (2005), S. 70/5.))
Nutzen für den Naturgarten:
Insektenregulierung
Das hilft dem Gartenrotschwanz:
Ausreichend Nistkästen (beispielsweise Halbhöhlen-Nistkästen und/oder Nischenbrüterhöhlen mit ovalen Einfluglöchern) im Garten, da der Gartenrotschwanz spät aus seinem Winterquartier zurückkehrt und zu diesem Zeitpunkt viele Nistkästen schon belegt sind. Alternativ können auch ein oder zwei spezielle Nistkästen für den Gartenrotschwanz zurückbehalten und erst im April aufgehängt werden.
Weiterhin insektenfreundliche Gartenbepflanzung sowie ergänzend Futterstelle mit Weichfutter, welche bei Vorhandensein des Gartenrotschwanzes von diesem vorwiegend in Schlechtwetterperioden genutzt wird. ((Vgl. BERTHOLD/MOHR (2006), S. 58.))
Das schadet dem Gartenrotschwanz:
Pestizide
Auszeichnungen:
Der Gartenrotschwanz ist “Vogel des Jahres 2011” in Deutschland ((Nabu. Der Gartenrotschwanz ist “Vogel des Jahres 2011”. Stand: 08.03.18. https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/vogel-des-jahres/2011-gartenrotschwanz/index.html)) und Österreich ((Naturschutzbund Österreich. 2011: Gartenrotschwanz. Stand: 08.03.18. https://naturschutzbund.at/vogel-leser/items/id-2011-gartenrotschwanz-phoenicurus-phoenicurus.html)) sowie “Vogel des Jahres 2009” in der Schweiz (( BirdLife Schweiz. Vogel des Jahres 2009: Gartenrotschwanz. Stand: 08.03.18. http://www.birdlife.ch/de/content/vogel-des-jahres-2009-gartenrotschwanz)).
Persönliche Anmerkungen:
/
Literaturhinweise
BALZARI, CARL‘ ANTONIO | GRAF, ROLAND | GRIESOHN-PFLIEGER, THOMAS | GYGAX, ANDREAS | LÜCKE, ROBERT: Vogelarten Deutschlands, Österreichs und der Schweiz – Singvögel, Bern, Haupt Verlag (2013).
BERTHOLD/MOHR: Vögel füttern – aber richtig, Stuttgart, Franckh-Kosmos-Verlag, 2006.
BEZZEL, EINHARD: BLV Handbuch Vögel, München, BLV Verlagsgesellschaft mbH, 1996.
HUME, ROB: Vögel in Europa, München, Dorling Kindersley Verlag GmbH, 2002, 2007, 2010, 2013, 2016.
STICHMANN, WILFRIED: Der große Kosmos-Tierführer, Stuttgart, Franckh-Kosmos-Verlag, 2005.