Die Elster ist ein Vogel, der zur Familie der Rabenvögel gehört. Sie ist durch ihr charakteristisches Aussehen nahezu unverwechselbar.
Elster Steckbrief
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- Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
- Familie: Krähenverwandte (Corvidae)
- Wissenschaftlicher Name: Pica pica
- Englischer Name: Magpie
- Französischer Name: Pie bavarde
- Weitere Namen: /
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- Aussehen: Schwarz-weiß scheckige Musterung, langer Schwanz und metallischer Glanz der dunklen Gefiederteile. ((Vgl. BERTHOLD/MOHR (2006), S. 61.))
- Größe/Länge: 44-46 cm ((BURTON (2004, 2008, 2013), S. 198.))
- Spannweite: 52-60 cm ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 39.))
- Gewicht: 200-250g ((HUME (2016), S. 264.))
- Vorkommen: Brutvogel in ganz Europa und Nordafrika (mit Ausnahme einiger Mittelmeerinseln), zudem in weiten Teilen Asiens bis Ostasien und in Nordamerika. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 474.))
- Lebensraum: Sehr häufig in der urbanindustriellen Landschaft, auch in Nachbarschaft von Dörfern und Gehöften. ((Vgl. STICHMANN (2005), S. 92/1.))
- Lebenserwartung: Bis zu 10-15 Jahren. ((Vgl. HUME (2016), S. 264.))
- Bevorzugte Speisen: Insekten, Würmer, Spinnen, Schnecken, Amphibien, Kleinsäuger, Aas, Abfälle, Früchte, Sämereien; plündert während der Brutzeit auch Nester von Kleinvögeln. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 474.))
- Fressfeinde: Marder, Greifvögel
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- Beobachtungszeitraum: Ganzjährig. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 39.))
- Zugverhalten: Vorwiegend Standvogel. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 39.))
- Brutzeit: Anfang April bis Ende Juli. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 39.))
- Anzahl Brutpaare Deutschland: 300 000-440 000. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 39.))
- Gefährdet durch: Jagd, menschliche Verfolgung
- Gefährdungsgrad: Nicht gefährdet. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 39.))
Lebensweise/Fortpflanzung:
Die Elster legt ihr kuppelförmiges Nest aus Stöcken und Zweigen, welches sie mit Schlamm und Pflanzenmaterial auskleidet, meist in einem Baum oder hohen Strauch an. Das Nest hat einen Seiteneingang und ein Dach aus Stöcken, um die Jungen vor Angriffen zu schützen. Ab März/April legt die Elster 3-9 gesprenkelte grüne Eier, die sie 18 Tage lang bebrütet. Die Jungen sind nach 24-30 Tagen flügge, bleiben nach dem Ausfliegen aber noch einige Tage in der Nähe des Nestes und bilden häufig lockere Trupps. ((Vgl. BURTON (2004, 2008, 2013), S. 198-199.))
Besonderheiten:
Alte Elsternnester werden nicht selten von Waldohreule, Turm- oder Baumfalke bezogen, welche selbst keine eigenen Nester bauen. Daher ist die Bedeutung der Elster für den Vogelschutz vor allem in baumarmen und ausgeräumten Landschaften nicht zu unterschätzen. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 475.))
Interessantes:
Die Elster ist, ebenso wie andere Rabenvögel, äußerst intelligent. So verfügt sie zum Beispiel über die Fähigkeit zur so genannten Objektpermanenz. In Versuchen an der Ruhr-Universität erreichten Elstern dabei die Stufe 6 nach Piaget. Auf dieser Stufe wird die Ortsverlagerung eines Objekts nachvollzogen, auch wenn es zwischenzeitlich nicht zu sehen war.
Darüber hinaus deuten weitere Versuche, im Zuge derer den Elstern ein roter Farbtupfer auf die Kehlregion aufgebracht wurde, auf eine Form von Selbsterkenntnis der Vögel hin. Nach dem Aufmalen des Flecks wurde den Elstern ein Spiegel angeboten. Warfen diese einen Blick in den Spiegel, suchten sie im Anschluss daran den roten Fleck am eigenen Körper. Bei Kontrollversuchen mit beispielsweise einem schwarz aufgemalten Fleck war dies nicht der Fall. (( URL: http://www.bio.psy.rub.de/papers/Artikel%20Elstern.pdf [17.08.16]))
Nutzen für den Naturgarten:
Auch die Elster ist Teil der “Gesundheitspolizei”, die durch das Fressen von Aas und dem Beseitigen von Haushaltsabfällen dazu beiträgt, die Ausbreitung von Krankheiten zu vermeiden.
Das hilft der Elster:
Die Elster wird im Garten von Hecken, Bäumen sowie Sträuchern angelockt und kommt auf der Suche nach Futter regelmäßig zum Futterhaus. ((Vgl. BURTON (2013), S.199.))
Das schadet der Elster:
Biozide
Auszeichnungen:
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Persönliche Anmerkungen:
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Literaturhinweise
BALZARI, CARL‘ ANTONIO | GRAF, ROLAND | GRIESOHN-PFLIEGER, THOMAS | GYGAX, ANDREAS | LÜCKE, ROBERT: Vogelarten Deutschlands, Österreichs und der Schweiz – Singvögel, Bern, Haupt Verlag (2013).
BERTHOLD, PETER / MOHR; GABRIELE: Vögel füttern – aber richtig, Stuttgart, Franckh-Kosmos-Verlag, 2006.
BURTON, ROBERT: Vögel im Garten, München, Dorling Kindersley-Verlag, 2004, 2008, 2013.
BEZZEL, EINHARD: BLV Handbuch Vögel, München, BLV Verlagsgesellschaft mbH, 1996.
HUME, ROB: Vögel in Europa, München, Dorling Kindersley Verlag GmbH, 2002, 2007, 2010, 2013, 2016.
STICHMANN, WILFRIED: Der große Kosmos-Tierführer, Stuttgart, Franckh-Kosmos-Verlag, 2005.