Der Dreizehenspecht ist ein selten gewordener Bergwaldvogel, der wie sein Name vermuten lässt, tatsächlich nur über drei Zehen verfügt.
Dreizehenspecht Steckbrief
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- Ordnung: Spechtvögel (Piciformes)
- Familie: Spechte (Picidae)
- Wissenschaftlicher Name: Picoides tridactylus
- Englischer Name: Three-toed Woodpecker
- Französischer Name: Pic tridactyle
- Weitere Namen: /
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- Aussehen: Flügel fast komplett schwarz, Rücken weiß gestreift oder gefleckt, kein Rot vorhanden. ((Vgl. STICHMANN (2005), S. 170/3.))
- Größe/Länge: 22 cm ((STICHMANN (2005), S. 170/3.))
- Spannweite: 32-35 cm ((((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 379.))
- Gewicht: 65-75 g ((HUME (2016), s. 251.))
- Vorkommen: Teile Nordamerikas sowie Eurasien und Skandinavien bis Japan, in Europa nur Gebirgsvogel (Alpen, Hochlagen des Bayerischen Waldes und Böhmerwaldes, sowie Schwarzwald). ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 354.))
- Lebensraum: Naturnahe, totholzreiche Fichtenwälder. ((Vgl. STICHMANN (2005), S. 170/3.))
- Lebenserwartung: 5-10 Jahre ((Vgl. HUME (2016), S. 251.))
- Bevorzugte Speisen: Insekten wie z.B. Käfer und Larven unter Rinde sowie im Frühsommer auch Baumsaft. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 355.))
- Fressfeinde: Greifvögel, Rabenvögel, Marder
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- Beobachtungszeitraum: Ganzjährig. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 379.))
- Zugverhalten: Standvogel ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 379.))
- Brutzeit: Mitte Mai bis Mitte Juli. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 379.))
- Anzahl Brutpaare Deutschland: Circa 1000. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 379.))
- Gefährdet durch: Ausräumung von Totholz aus Wäldern
- Gefährdungsgrad: Potenziell gefährdet. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 379.))
Lebensweise/Fortpflanzung:
Der Dreizehenspecht legt seine Nisthöhle fast nur in Nadelbäumen an. Dort legt er ab Mitte Mai 3-6 weiße Eier, die er circa 11 Tage bebrütet. Die Jungen bleiben ungefähr 20 Tage im Nest, werden aber nach dem Ausfliegen noch lange von den Elterntieren betreut. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 354.))
Besonderheiten:
Der Dreizehenspecht lässt sich in geeigneter Umgebung recht gut beobachten, da er oft wenig scheu ist. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 354.))
Interessantes:
Der Dreizehenspecht nimmt im Bergwald eine enorm wichtige Funktion ein. Da er seine Bruthöhle nahezu für jede Brut neu zimmert, wird er zu einem wichtigen Höhlenbauer für andere Vögel (wie beispielsweise den Sperlingskauz). ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 355.))
Nutzen für den Naturgarten:
Insektenregulierung (Borkenkäfer!)
Das hilft dem Dreizehenspecht:
Erhalt von Totholz und alten Fichtenwäldern
Das schadet dem Dreizehenspecht:
Pestizide
Auszeichnungen:
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Persönliche Anmerkungen:
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Literaturhinweise
BALZARI, CARL‘ ANTONIO | GRAF, ROLAND | GRIESOHN-PFLIEGER, THOMAS | GYGAX, ANDREAS | LÜCKE, ROBERT: Vogelarten Deutschlands, Österreichs und der Schweiz – Nicht-Singvögel, Bern, Haupt Verlag (2013).
BEZZEL, EINHARD: BLV Handbuch Vögel, München, BLV Verlagsgesellschaft mbH, 1996.
HUME, ROB: Vögel in Europa, München, Dorling Kindersley Verlag GmbH, 2002, 2007, 2010, 2013, 2016.
STICHMANN, WILFRIED: Der große Kosmos-Tierführer, Stuttgart, Franckh-Kosmos-Verlag, 2005.