Im vorerst letzten Teil dieser Artikelserie werden wir uns die Wirkung von Lichtquellen im Garten näher anschauen und mögliche Gefahren erläutern.
Das Problem künstlicher Lichtquellen betrifft hauptsächlich die Kleinsten der Kleinen in unserem Garten – die Insekten. Vor allem in Städten fallen unzählige Insekten dem gestiegenen Bedürfnis der Menschen nach Licht zum Opfer.
Insekten orientieren sich am Licht. Während zum Beispiel Nachtfalter abends und in der Nacht eigentlich mit Futter- und Partnersuche beschäftigt sein sollten, finden sie sich an verschiedenen Lichtquellen wieder, die sie im Dunkeln umkreisen oder wiederholt anfliegen. Dieses Problem tritt umso stärker auf, je größer der Kontrast zwischen der umgebenden Dunkelheit und der Lichtquelle ist.
Doch was ist das Problem, wenn Insekten von der Beleuchtung angezogen werden? Zum einen verschwenden sie bei ihren zahlreichen Anflügen auf vorhandene Lichtquellen unnötigerweise Energie. Zudem werden sie vermutlich in Futter- und Paarfindung zumindest insofern beeinflusst, als dass diese zeitlich nicht so ausgiebig betrieben werden können wie in Gegenden ohne künstliche Lichtquellen. Ist obendrein noch das Gehäuse defekt, sodass die Insekten ins Innere der Lampe eindringen können oder wird das Äußere der Lampe sehr heiß, werden viele Insekten direkt getötet.
Aber auch Prädatoren wie zum Beispiel Fledermäuse werden durch künstliche Lichtquellen beeinflusst. Obwohl manche Arten in der Nähe von Lichtquellen Insekten zu jagen scheinen, gibt es viele Arten, die künstliches Licht meiden und dadurch vertrieben werden. Lies hierzu auch ein interessantes Interview, welches Caroline Ring in der ZeitOnline mit dem Ökologen Daniel Lewanzik geführt hat.
Nicht zuletzt spielt auch in puncto Beleuchtung der Kreislauf der Natur mal wieder eine Rolle: Jedes Insekt, das an künstlichen Lichtquellen sein Leben lässt, fehlt natürlich denjenigen Tieren als Futter, die sich davon ernähren … so zum Beispiel Fledermäusen.
Was du tun kannst:
Achte in deinem Garten auf insektenfreundliche Beleuchtung. Zwar gibt es mit Natriumdampf-Hochdrucklampen Lichtquellen, die aufgrund ihres Strahlungsbereichs deutlich weniger Insekten als andere Lampen anlocken, allerdings lohnen sich diese nur an größeren Gebäuden, also nicht für den gewöhnlichen Eigenheimbesitzer. In einer Feldstudie in Tirol wurden jedoch zwei verschiedene LED-Lampen getestet, deren geringe Anlockwirkung stark überraschte und diese Leuchtmittel somit für jeden Hausbesitzer interessant macht. Sollten sich diese Ergebnisse auch in weiteren Studien bestätigen, könnten LED’s somit nicht nur in Sachen Energieverbrauch punkten, sondern nebenbei noch einen außerordentlich wichtigen Beitrag zum Schutz der Tierwelt leisten.
Unabhängig von der Art der verwendeten Lichtquellen sind folgende Tipps immer hilfreich:
Kontrolliere, ob die Gehäuse deiner Beleuchtung intakt sind und verwende möglichst keine Kugelleuchten, sodass das Licht nicht in alle Richtungen und vor allem nicht nach oben abstrahlt. Zudem empfiehlt es sich, Bewegungsmelder zu installieren, sodass die Beleuchtung nur dann angeht, wenn sie gebraucht wird. Auf diese Art und Weise können Insekten, Fledermäuse und Co. relativ ungestört ihrem nächtlichen Treiben nachgehen, während du in Bezug auf Sicherheit, aber auch Energieersparnis punkten kannst.