Eigentlich sollte dieser heutige Freitag ja als Einstieg in ein Wochenende dienen, an dem ich alte Projekte abschließen und wieder etwas Ordnung in Unterlagen und Ähnliches bringen wollte. Doch wie so oft, kam es wieder einmal ganz anders.
Kurz bevor ich in den verdienten Feierabend gehen wollte, wurden mir vom Vater eines Pferdehof-Besitzers 5 kleine Rotschwänzchen überbracht, in dem Wissen, dass ich bereits andere Tierfindlinge erfolgreich aufgezogen und ausgewildert hatte.
Sein Sohn hatte das Nest nach einem arbeitsreichen Tag, an dem er den ganzen Tag mit seinem Traktor unterwegs gewesen war, auf dem selbigen entdeckt, was bedeutete, dass die Kleinen schon viele Stunden ohne Futter gewesen waren. So entschloss sich der Vater dazu, das Nest mitzunehmen.
Schnell war klar, dass es aus den folgenden Gründen keinen Sinn mehr machen würde, das Nest zurückzubringen:
- Die Rotschwänzchen waren bereits viele Stunden ohne Futter gewesen (zudem heiße Witterung!)
- Die Fahrt zum Pferdehof hätte nochmals 45-60 Minuten gedauert und die Kleinen waren für die Fahrt zu mir bereits 60 Minuten im Auto unterwegs gewesen
- Der Sohn hätte keine Zeit gehabt, evtl. auch länger zu beobachten, ob die Kleinen von ihrer Mutter wieder versorgt werden würden, da unklar war, ob die Mutter der Kleinen noch da war
Ideal wäre es gewesen, das Nest bzw. den Traktor sofort nach dem Entdecken wieder an die alte Stelle zu bringen und aus sicherer Entfernung zu beobachten, ob die Mutter sich den Kleinen wieder annehmen würde. Doch dieser Zeitpunkt war bereits verpasst.
Obwohl ich schon ein paar Tiere gepflegt und wieder ausgewildert hatte, war mir nicht sofort klar, ob ich die Rotschwänzchen behalten würde oder nicht. Schließlich weiß ich aus eigener Erfahrung, wie zeitaufwendig und kostenintensiv eine solche Pflege ist. Ein längeres Gespräch mit einem sehr netten Herrn einer Aufzuchtstation bestätigte mich jedoch letztendlich in meinem Entschluss, dieses Wagnis wieder einmal einzugehen. Allerdings machte er mir nicht allzu viel Mut, denn er sagte mir, dass er mit Rotschwänzchen noch nie viel Glück mit der Aufzucht gewesen habe und dass es mehr als einmal vorkam, dass sie urplötzlich sogar noch am Tage ihrer Auswilderung tot in der Voliere lagen.
Nun ja, wir werden sehen. Ich halte dich auf dem Laufenden!