Zuletzt aktualisiert am 8. November 2024
Die Sturmmöwe ähnelt in Bezug auf das Gefieder zwar der Silbermöwe, ist jedoch deutlich kleiner.
Sturmmöwe Steckbrief
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- Ordnung: Regenpfeiferartige (Charadriiformes)
- Familie: Möwen (Laridae)
- Wissenschaftlicher Name: Larus canus
- Englischer Name: Common Gull
- Französischer Name: Goéland cendré
- Weitere Namen: /
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- Aussehen: Deutlich kleiner als Silbermöwe, Schnabel und Beine grünlich-gelb. ((Vgl. STICHMANN (2005), S. 158/1.)) Schwarz-weiße Flügelspitzen ohne weißen Vorderflügelrand. ((Vgl. BERTHOLD/MOHR (2006), S. 69.))
- Größe/Länge: 41cm ((STICHMANN (2005), S.158/1.))
- Spannweite: 110-130 cm ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 305.))
- Gewicht: 300-500g ((HUME (2016), S. 208.))
- Vorkommen: Brutvogel im Norden Eurasiens und in Nordamerika. ((BEZZEL (1996), S. 274.))
- Lebensraum: Lebt hauptsächlich an Küsten. Brutvogel in Kolonien auf trockenem Untergrund, meist direkt in der Nähe von Wasser (Landzungen, Uferstreifen, Sümpfe); im Winter in kleiner Anzahl auch im Binnenland. ((Vgl. BEZZEL (1996), S.274.))
- Lebenserwartung: Bis 10 Jahre ((HUME (2016), S. 208.))
- Bevorzugte Nahrung: Vielseitig; in Form von Würmern im Watt (Hauptnahrung), Regenwürmern, Insekten, Fischen, Kleinnagern, Pflanzenresten, Abfällen etc. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 274.))
- Fressfeinde: Marder, Fuchs, Greifvögel
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- Beobachtungszeitraum: Ganzjährig. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 305.))
- Zugverhalten: Standvogel/Kurzstreckenzieher ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 305.))
- Brutzeit: Anfang April bis Ende Juni. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 305.))
- Anzahl Brutpaare Deutschland: Geschätzt circa 10 000. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 305.))
- Gefährdet durch: Stromleitungen, Straßenverkehr, Verletzungen durch Aufnahme scharfkantiger Gegenstände (z.B. auf Müllkippen), Unfälle mit Angelleinen, Seuchen wie zum Beispiel Botulismus sowie Erfrierungen und Fußverletzungen, wenn Möwen sich bei großer Kälte auf Metall setzen. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 275.)) Aufnahme von Plastikmüll. Angriffe/Verfolgung durch den Menschen. ((Kieler Nachrichten. http://www.kn-online.de/News/Aktuelle-Nachrichten-Kiel/Nachrichten-aus-Kiel/Kiel-20-junge-Sturmmoewen-mit-voller-Wucht-erschlagen (Link leider nicht mehr verfügbar) ))
- Gefährdungsgrad: Stark gefährdet (in einigen Ländern). ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 305.))
Lebensweise:
Die Sturmmöwe zeigt in den letzten Jahrzehnten eine verstärkte Neigung zum Überwintern im Binnenland und fliegt im Zuge dessen vor allem große Mülldeponien an, ((Vgl. STICHMANN (2005), S. 158/1.)) auf denen sie gerne nach Nahrung sucht.
Die Sturmmöwe ist ein Koloniebrüter. Ihr Nest baut sie auf dem Boden oder auf einer Unterlage im Wasser (leicht erhöht). Im Mai werden meist 3 braune bis olivfarbene Eier gelegt, die schwarze bis hellbraune Flecken aufweisen, aber mitunter auch ungefleckt sind. Gebrütet wird 23-28 Tage, die Jungen sind mit 28-33 Tagen flügge und etwas später selbständig. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 274.))
Besonderheiten:
Die Sturmmöwe ist häufiger auf Äckern zu sehen. Hier folgt sie gerne dem Pflug, um auf Suche nach Beute Regenwürmer und Mäuse zu ergattern. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 275.))
Interessantes:
Die jährliche Sterblichkeit für mehrjährige Vögel beträgt bei der Sturmmöwe etwa 20-25%, manchmal auch unter 20%. Die Sterblichkeit im 1. Lebensjahr liegt jedoch viel höher und kann in Einzelfällen über 50% betragen, wofür vielfach zivilisationsbedingte Unfälle verantwortlich zu machen sind. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 275.))
Nutzen für den Naturgarten:
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Das hilft der Sturmmöwe:
Schutz ihrer Lebensräume. Auch die Sturmmöwe kann gelegentlich an Futterstellen auftauchen, da sie häufig im Binnenland überwintert. Ähnlich der Lachmöwe findet sie aufgrund ihrer vielseitigen Nahrung unter Haferflocken, Körnern, Fett- und Weichfutter mit Sicherheit etwas nach ihrem Geschmack. ((Vgl. BERTHOLD/MOHR (2006), S. 69.)) Es gilt jedoch zu beachten, dass das Füttern von Möwen in manchen Gemeinden verboten ist und mit einer hohen Geldbuße belegt sein kann. In der freien Natur und direkt an Gewässern sollte eine Fütterung von Möwen aus diversen Gründen zudem ohnehin unterlassen werden. ((Vgl. BERTHOLD/MOHR (2006), S. 37.))
Das schadet der Sturmmöwe:
Unachtsamer Umgang mit Plastikmüll sowie unsachgemäße Fütterung. Möwen sind von Natur aus sehr neugierig und lernen schnell, den Menschen mit Futter zu verbinden, wenn dieser sie häufig füttert. Das kann dazu führen, dass sie versuchen, Nahrung direkt aus der Hand des Menschen zu erbeuten – selbst dann, wenn diese eigentlich eher dazu gedacht war, den Hunger des menschlichen Magens zu stillen. Zudem kommt es zu vermehrten Verunreinigungen durch Kot in direkter menschlicher Umgebung und auch die Lautäußerungen der Möwen stören einige Menschen massiv. Als Folge davon werden Möwen immer wieder einmal von Menschen angegriffen und getötet. So schwer es dir verständlicherweise fällt, solltest du auch im Sinne der Möwen daher von einer Fütterung durch Handreichungen absehen.
Auszeichnungen:
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Anmerkungen:
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Literaturhinweise
- BALZARI, CARL‘ ANTONIO | GRAF, ROLAND | GRIESOHN-PFLIEGER, THOMAS | GYGAX, ANDREAS | LÜCKE, ROBERT: Vogelarten Deutschlands, Österreichs und der Schweiz – Nicht-Singvögel, Bern, Haupt Verlag (2013).
- BERTHOLD, PETER / MOHR; GABRIELE: Vögel füttern – aber richtig, Stuttgart, Franckh-Kosmos-Verlag, 2006.
- BEZZEL, EINHARD: BLV Handbuch Vögel, München, BLV Verlagsgesellschaft mbH, 1996.
- HUME, ROB: Vögel in Europa, München, Dorling Kindersley Verlag GmbH, 2002, 2007, 2010, 2013, 2016.
- STICHMANN, WILFRIED: Der große Kosmos-Tierführer, Stuttgart, Franckh-Kosmos-Verlag, 2005.