Der Herbst ist da und mit ihm wieder einmal genau die richtige Zeit, um Blumenzwiebeln beziehungsweise Knollen zu setzen. Nachdem das Wetter am vergangenen Wochenende ebenfalls mitspielte, haben wir unser Angebot an Frühblühern erweitert. Dieses Jahr kamen Buschwindröschen, Schachbrettblumen und Krokusse hinzu.
Nachdem die Frühlings-Krokusmischung (Crocus vernus), die wir schon seit einigen Jahren verwenden, bei uns reißenden Absatz durch Bienen & Co. erfährt, haben wir in diesem Jahr den Krokusteppich noch einmal erweitert. 180 neue Blumenzwiebeln kamen hinzu. Auch wenn sich das als Zahl schon ganz ordentlich liest, so kann dieser Eindruck doch ziemlich täuschen.
Bei einem Pflanzabstand von 10 Zentimetern benötigt man für nur einen Quadratmeter bereits 100 Zwiebeln oder Knollen. Allerdings wird mit dieser Anzahl an Zwiebeln pro Quadratmeter bereits die Blüte im kommenden Frühjahr sehr attraktiv und die Wartezeit auf schöne Blütenteppiche verkürzt sich. Der Nachteil ist dann eben, dass man mit 180 Blumenzwiebeln nicht besonders weit kommt.
Bei ausbreitungsfreudigen Exemplaren macht es natürlich durchaus Sinn, weniger zu pflanzen. Allerdings sollten selbst in diesem Fall nicht zu wenige Zwiebeln gesetzt werden, da es sonst tatsächlich viele Jahre dauert, bis sich ein beeindruckendes Bild ergibt. Die letztendliche Anzahl hängt natürlich auch immer von der Größe der daraus entstehenden Blumen ab.
Vor allem bei kleinen Kindern und Tieren ist übrigens auch beim Frühlings-Krokus aufgrund bestehender Giftigkeit Vorsicht geboten.
Neu bei uns im Naturgarten eingezogen sind in diesem Jahr Buschwindröschen (Anemone nemorosa) und Schachbrettblumen (Fritillaria meleagris). Das Buschwindröschen ist ein hübscher Frühblüher, der mit der Zeit weiße Blütenteppiche ausbildet, allerdings für Mensch und Tier giftig ist. Da das Buschwindröschen sich normalerweise gut ausbreitet, haben wir uns in diesem Fall lediglich für eine Initial-Pflanzung in Form von 20 Rhizomen entschieden. Die Rhizome werden übrigens nicht senkrecht in das Pflanzloch gesteckt, sondern horizontal in den Boden eingebracht.
Auch die Schachbrettblume wird ein Gast sein, der bislang noch nicht bei uns im Naturgarten vertreten war. Wie ihr Name bereits vermuten lässt, befindet sich auf ihren Blütenblättern eine schachbrettähnliche Zeichnung.
In der freien Natur finden sich in Deutschland nur noch wenige Bestände der Schachbrettblume, die auch aufgrund ihrer Gefährdung zur Blume des Jahres 1993 gewählt wurde. Auch die Schachbrettblume ist übrigens giftig.
Wer gerne möchte, dass sich die Schachbrettblume ausbreitet, der muss ihr ideale Bedingungen bieten. Hierzu gehören feuchte Böden und Licht. Das Setzen der Blumenzwiebeln bereits im August soll der Schachbrettblume zudem das Anwachsen erleichtern.
Auch bei der Schachbrettblume haben wir zunächst einmal nur 20 Zwiebeln gesetzt, um zu testen, wie ihr die Standortbedingungen zusagen.
Selbstverständlich werde ich die Neuankömmlinge im Auge behalten und im kommenden Jahr berichten, wie sie sich eingefügt haben. Ganz besonders interessant wird natürlich auch wieder die Frage sein, wie beliebt sie bei Bienen & Co. sind.