Zuletzt aktualisiert am 8. November 2024
Der Gartenbaumläufer lässt sich, wie sein Name bereits vermuten lässt, besonders häufig an Bäumen beobachten. Typisch dabei ist, dass er Baumstämme, anders als zum Beispiel der Kleiber, stets nur aufwärts erklettert.
Gartenbaumläufer Steckbrief
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- Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
- Familie: Baumläufer (Certhiidae)
- Wissenschaftlicher Name: Certhia brachydactyla
- Englischer Name: Short-toed Treecreper
- Französischer Name: Grimpereau des jardins
- Weitere Namen: /
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- Aussehen: Oberseite braun mit helleren Streifen, Unterseite weißlich, weißer Überaugenstreif, relativ langer Schwanz, fein gebogener Schnabel. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 462.))
- Größe/Länge: 13 cm ((STICHMANN (2005), S. 86/4.))
- Spannweite: 17-20,5 cm ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 135.))
- Gewicht: 8-12 g ((HUME (2016), S. 330.))
- Vorkommen: Brutvogel in Süd-, West- und Mitteleuropa (in manchen Ländern fehlend), im Westen Kleinasiens und in Nordafrika. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 462.))
- Lebensraum: Laubwälder, Parks und Gärten. ((Vgl. STICHMANN (2005), S. 86/4.))
- Lebenserwartung: 2-3 Jahre ((HUME (2016), S. 330.))
- Bevorzugte Speisen: Kleine Insekten, Spinnen und andere Wirbellose. Vor allem im Winter auch kleine Samen. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 462.))
- Fressfeinde: Marder
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- Beobachtungszeitraum: Ganzjährig. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 135.))
- Zugverhalten: Standvogel/Kurzstreckenzieher ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 135.))
- Brutzeit: Mitte März bis Mitte Juli. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 135.))
- Anzahl Brutpaare Deutschland: 300 000-700 000. ((Vgl. BALZARI | GRAF | GRIESOHN-PFLIEGER | GYGAX | LÜCKE (2013), S. 135.))
- Gefährdet durch: Verlust alter, borkiger Bäume
- Gefährdungsgrad: Nicht gefährdet.
Lebensweise/Fortpflanzung:
Der Gartenbaumläufer legt sein Nest hinter lockerer Rinde in Baumspalten, aber auch Mauerspalten an. Dort legt er ab Mitte April 5-7 weiße Eier mit braunen und roten Flecken, die er 15 Tage bebrütet. Die Jungen werden im Anschluss daran 15-17 Tage im Nest gefüttert. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 462.))
Besonderheiten:
Beim Klettern an Baumstämmen bewegt sich der Gartenbaumläufer in kleinen Sprüngen aufwärts, wobei er seinen recht langen Schwanz als Stütze benutzt. Daher sind seine mittleren Schwanzfedern besonders steif und widerstandsfähig. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 462.))
Interessantes:
Der Gartenbaumläufer klettert besonders gerne an Laubbäumen mit tiefer Rinde wie zum Beispiel an Eichen, Eschen, Ulmen etc. ((Vgl. BEZZEL (1996), S. 462.))
Nutzen für den Naturgarten:
Insektenfresser
Das hilft dem Gartenbaumläufer:
Erhalt borkiger Bäume, Anbringen von speziellen Nistkästen. Zudem an Futterstellen Fettfuttermischungen, die am besten in Baumstammnähe angeboten werden. ((Vgl. BERTHOLD/MOHR (2006), S. 59.))
Das schadet dem Gartenbaumläufer:
Biozide
Auszeichnungen:
/
Persönliche Anmerkungen:
Zwar sehr selten, aber dennoch immer wieder einmal ist auch bei uns im Garten ein Baumläufer zu sehen. Das letzte Mal war dies im Frühjahr 2016 der Fall. Da ich den Baumläufer bisher nur gesehen, aber nicht gehört habe, kann ich nicht sagen, ob es sich dabei um einen Gartenbaumläufer oder um einen Waldbaumläufer handelt, denn eine optische Unterscheidung zwischen den beiden Arten ist fast nicht möglich.
Seit diesem Jahr hängt bei uns daher auch ein spezieller Nistkasten für Baumläufer im Garten.
Literaturhinweise
- BALZARI, CARL‘ ANTONIO | GRAF, ROLAND | GRIESOHN-PFLIEGER, THOMAS | GYGAX, ANDREAS | LÜCKE, ROBERT: Vogelarten Deutschlands, Österreichs und der Schweiz – Singvögel, Bern, Haupt Verlag (2013).
- BERTHOLD/MOHR: Vögel füttern – aber richtig, Stuttgart, Franckh-Kosmos-Verlag, 2006.
- BEZZEL, EINHARD: BLV Handbuch Vögel, München, BLV Verlagsgesellschaft mbH, 1996.
- HUME, ROB: Vögel in Europa, München, Dorling Kindersley Verlag GmbH, 2002, 2007, 2010, 2013, 2016.
- STICHMANN, WILFRIED: Der große Kosmos-Tierführer, Stuttgart, Franckh-Kosmos-Verlag, 2005.