Zuletzt aktualisiert am 8. November 2024
Die Stockente gehört zwar zu den selteneren Besuchern im Garten, allerdings kann sie sich durchaus einstellen, wenn in der Nähe des Gartens Flüsse oder Seen zu finden sind.
Stockente Steckbrief
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- Ordnung: Gänsevögel (Anseriformes)
- Familie: Entenvögel (Anatidae)
- Wissenschaftlicher Name: Anas platyrhynchos
- Englischer Name: Mallard
- Französischer Name: Canard colvert
- Weitere Namen: /
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- Aussehen: Männchen hell mit grünem Kopf und weißem Halsring, Weibchen braun mit weißlichem Schwanz (1).
- Größe/Länge: 50-65 cm, Flügelspannweite 80-95 cm (2).
- Spannweite: 81-98 cm (3).
- Gewicht: 0,75-1,5 kg (4).
- Vorkommen: Europa, Asien, Nordamerika (5).
- Lebensraum: An Gewässern aller Art (6).
- Lebenserwartung: 12-25 Jahre (4).
- Bevorzugte Speisen: Auf dem Land Gras sowie Eicheln. Im Wasser Schnecken, Frösche, kleine Fische und Pflanzen. Küken fressen vor allem Insekten (2).
- Fressfeinde: Fuchs, Habicht, Marder, Wolf (7). Fischotter, Greifvögel, Uhu, Rabenvögel, Igel, Wanderratte und sogar Hecht (9).
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- Beobachtungszeitraum: Ganzjährig (3).
- Zugverhalten: Standvogel/Kurzstreckenzieher (3).
- Brutzeit: Mitte März bis Ende Juli (3).
- Anzahl Brutpaare Deutschland: Keine genauen Angaben vorliegend
- Gefährdet durch: Bejagung durch den Menschen. Brutaufgaben durch menschliche Störungen (z.B. durch Wassersport) (2).
- Gefährdungsgrad: Nicht bedroht (3).
Die weibliche Stockente lässt sich von der männlichen durch ihre bräunliche Gefiederfärbung sehr einfach unterscheiden.
Charakteristisch für die männliche Stockente ist der metallisch-grün schimmernde Kopf und der weiße Halsring.
Lebensweise:
Die Stockente verbringt den Tag an ruhigen, geschützten Plätzen und wechselt erst gen Abend zu ihrem Futterplatz. Am Morgen zieht sie sich dann erneut an ihren Ruheplatz zurück. Sie kann hervorragend sehen, was ihr das Entdecken von Feinden aus der Luft ermöglicht. ((Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz (10).
Das Nest der Stockente ist meist unter dichter Vegetation zu finden und besteht aus Blättern, Gras und Daunen. Widmet sich das Weibchen der Nahrungssuche, deckt es sein Gelege ab. Es findet normalerweise eine Brut zwischen März und April statt, wobei 8-12 Eier im Gelege zu finden sein können (2).
Besonderheiten:
Nach der Brutzeit sind Stockenten circa 4 Wochen lang flugunfähig, weil sie alle Schwungfedern verlieren. Die Küken schlüpfen alle gleichzeitig und verlassen das Nest am ersten Tag. Sie können kurz nach dem Schlüpfen fressen und schwimmen, werden jedoch noch von der Mutter bis zu ihrer völligen Selbstständigkeit unterstützt (2). Stockenten sind so genannte Nestflüchter.
Interessantes:
Stockenten tauchen in der Regel nicht, sie „gründeln“. Auf der Suche nach Nahrung werden dabei Kopf und Hals ins Wasser getaucht, während der restliche Körper auf der Wasseroberfläche verbleibt. Der Name „Stockente“ weist übrigens auf ihren (ebenfalls möglichen) Brutplatz in Baumhöhlen und Kopfbäumen hin (6).
Für die Nahrungssuche im Wasser nimmt die Stockente das Wasser mit offenem Schnabel auf und drückt es durch den geschlossenen Schnabel wieder nach draußen. Der Schnabelrand fungiert aufgrund seiner Struktur hierbei wie ein Sieb, welches das Wasser nach draußen lässt, die Nahrungsbestandteile aber im Inneren des Schnabels zurückhält.
Nutzen für den Naturgarten:
Die Stockente verzehrt je nach persönlicher Vorliebe auch Nachtschnecken im Garten. Allerdings scheinen nicht alle Stockenten Gefallen daran zu finden.
Das hilft der Stockente:
Im Handel sind spezielle Nistkörbe erhältlich, die du anbringen kannst, wenn du nahe an Gewässern wohnst.
Das schadet der Stockente:
Häufigeres Füttern mit Brot, vor allem wenn durch unsachgemäße Lagerung verschimmelt.
In vielen städtischen Parks finden sich zahlreiche Stockenten ein, die nur allzu gerne von Besuchern mit Brotresten gefüttert werden. Auch wenn dies verständlicherweise vor allem Familien großen Spaß bereitet, sollte zum Schutz der Enten (und der Gewässer) darauf verzichtet werden. Abhängig von der Gewässergröße und anderer Einflussfaktoren kann es sonst zu einem „Umkippen“ des Gewässers kommen. Hierbei steht den im Gewässer lebenden Pflanzen und Tieren nicht mehr ausreichend Sauerstoff zum Überleben zur Verfügung.
Auszeichnungen:
/
Persönliche Anmerkungen:
Auch wenn die Stockente auf den ersten Blick vor allem an Land mitunter etwas behäbig wirkt, ändert sich dieser Eindruck schnell, sobald sie sich in die Luft erhebt. Denn dort ist die Stockente mit beeindruckenden Fluggeschwindigkeiten von circa 100km/h unterwegs.
Einige Gemeinden haben aufgrund der weiter oben beschriebenen Problematik beim Füttern von Enten ein Fütterungsverbot mit empfindlichen Geldstrafen eingeführt.
Literaturhinweise
- BERTHOLD, PETER / MOHR; GABRIELE: Vögel füttern – aber richtig, Stuttgart, Franckh-Kosmos-Verlag, 2006.
- BURTON, ROBERT: Vögel im Garten, München, Dorling Kindersley-Verlag, 2004.
- BALZARI, CARL‘ ANTONIO | GRAF, ROLAND | GRIESOHN-PFLIEGER, THOMAS | GYGAX, ANDREAS | LÜCKE, ROBERT: Vogelarten Deutschlands, Österreichs und der Schweiz – Nicht-Singvögel, Bern, Haupt Verlag (2013).
- HUME, ROB: Vögel in Europa, München, Dorling Kindersley Verlag GmbH, 2002, 2007, 2010, 2013, 2016.
- BEZZEL, EINHARD: BLV Handbuch Vögel, München, BLV Verlagsgesellschaft mbH, 1996.
- STICHMANN, WILFRIED: Der große Kosmos-Tierführer, Stuttgart, Franckh-Kosmos-Verlag, 2005.
- http://www.biologie-schule.de/ente-steckbrief.php
- https://brutvogelatlas.nw-ornithologen.de/artkapitel/Stockente/gefaehrdung [14.09.23]
- http://www.natursportinfo.de/15194.html
- http://www.wald-rlp.de/lebensraum-wald/oekosystem-wald/voegel/stockente/lebensweise.html