Zuletzt aktualisiert am 8. November 2024
Der Graureiher ist ein seltener Besucher im Garten. Wenn die äußeren Bedingungen aber stimmen, lässt er sich mit etwas Glück in der Nähe von Gewässern oder manchmal auch auf geeigneten Sitzplätzen wie zum Beispiel auf Bäumen beobachten.
Graureiher Steckbrief
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- Ordnung: Schreitvögel (Ciconiiformes)
- Familie: Reiher (Ardeidae)
- Wissenschaftlicher Name: Ardea cinerea
- Englischer Name: Grey Heron
- Französischer Name: Héron cendré
- Weitere Namen: /
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- Aussehen: Kopf und Hals weiß, mit Ausnahme eines schwarzen Streifens bis in die herabhängenden Schmuckfedern [5]. Hellgrauer Körper [3].
- Größe/Länge: 90-98 cm, Flügelspannweite von 175 – 195 cm [3].
- Spannweite: 175-195 cm [1].
- Gewicht: 1,6-2 kg [4].
- Vorkommen: In Eurasien, Ost- und Südafrika [2].
- Lebensraum: Bäche, Flüsse, Seen. Zudem Wiesen und Felder zur Mäusejagd [5].
- Lebenserwartung: Bis 25 Jahre [4].
- Bevorzugte Nahrung: Wasserinsekten, Würmer, Schnecken, Fische, Amphibien sowie gelegentlich kleine Säugetiere [3].
- Fressfeinde: Seeadler, Habicht, Fuchs. Auf Störungen durch Waschbären reagieren Graureiher empfindlich [6].
- Beobachtungszeitraum: Ganzjährig [1].
- Zugverhalten: Standvogel, Kurz- und Langstreckenzieher [1].
- Brutzeit: Anfang Februar bis Ende August [1].
- Anzahl Brutpaare Deutschland: 25 000-28 000 [1].
- Gefährdet durch: Lebensraumveränderungen, Rodungen (speziell von Brutbäumen).
- Gefährdungsgrad: Nicht gefährdet [1].
Lebensweise:
Der Graureiher hat einen täglichen Nahrungsbedarf von rund 500 g. Außerhalb der Brutzeit deckt er diesen zu einem erheblichen Teil durch Wühlmäuse. Der Graureiher brütet selten alleine, sondern zählt zu den so genannten Koloniebrütern. Der Brutbeginn liegt mit Februar/März recht zeitig [5].
Genistet wird in hohen Bäumen in Horsten, die sowohl von Männchen als auch Weibchen gebaut werden. Das Gelege besteht aus 4-5 blassblauen Eiern, die von beiden Tieren 25 – 26 Tage bebrütet werden. Circa 50 Tage nach dem Schlüpfen sind die Jungtiere flügge. Im Winter werden die Horste häufig als gemeinschaftliche Ruheplätze genutzt [3].
Besonderheiten:
Der Graureiher fällt durch seinen dolchförmigen Schnabel auf und zieht den Kopf beim Fliegen – im Gegensatz zum Storch, welcher mit ausgestrecktem Hals fliegt – an den Körper heran [3].
Interessantes:
Der Graureiher ist nach dem Storch unser zweitgrößter einheimischer Vogel.
Nutzen für den Naturgarten:
Abgesehen von den seltenen Fällen, in denen der Graureiher dir bei einer Wühlmausplage im Naturgarten etwas Arbeit abnimmt, keine.
Das hilft dem Graureiher:
Störungsfreie Aufenthaltsplätze, gesunde Bäche, Flüsse, Seen und Teiche.
Das schadet dem Graureiher:
Pestizide, verunreinigte Gewässer.
Auszeichnungen:
/
Anmerkungen:
Der Graureiher ist ein Vogel, der sehr empfindlich und schnell auf Störungen reagiert.
Literaturhinweise
- BALZARI, CARL‘ ANTONIO | GRAF, ROLAND | GRIESOHN-PFLIEGER, THOMAS | GYGAX, ANDREAS | LÜCKE, ROBERT: Vogelarten Deutschlands, Österreichs und der Schweiz – Nicht-Singvögel, Bern, Haupt Verlag (2013).
- BEZZEL, EINHARD: BLV Handbuch Vögel, München, BLV Verlagsgesellschaft mbH, 1996.
- BURTON, ROBERT: Vögel im Garten, München, Dorling Kindersley-Verlag, 2004.
- HUME, ROB: Vögel in Europa, München, Dorling Kindersley Verlag GmbH, 2002, 2007, 2010, 2013, 2016.
- STICHMANN, WILFRIED: Der große Kosmos-Tierführer, Stuttgart, Franckh-Kosmos-Verlag, 2005.
- HENZE, SABINE | HENKEL, UWE (2007), Zum Einfluss des Waschbären auf den Graureiher-Brutbestand im ehemaligen Landkreises Bernburg, Naturschutz im Land Sachsen-Anhalt, 2, 45 – 52.